Politischer Frustabbau mit Gesang, Tanz und Alkohol
Nienburg/MZ/sw. - Nur so ist wohl zu erklären, dass zu Beginn noch nicht alle so gut drauf waren. "Ihr guckt mir alle noch ein bisschen traurig", meinte Hagen Nimmig, 2. Vorsitzender des NCC. Aber gegen die "Katerstimmung", halfen in Nienburg am Samstagabend freche Sprüche, Frohsinn und Alkohol. Mit Musik, Tanz der Prinzengarde und Büttenreden begeisterten die "Krähenköppe" den vollbesetzten Saal, in dem von einem männlichen Bunny-Häschen, Frau Antje aus Holland, einem Pharao und einer Karotte alles vertreten war. Hagen und Heike entführten auf der Bühne als Adam und Eva ins Paradies, wo es alles andere als unschuldig zuging. Mit ihren, bekanntermaßen, derben Witzen über Schenkel, Brüste, die Schlange und das "Würmchen" des Mannes begeisterten Hagen und Heike die Massen.
Die Stimmung stieg noch mehr beim Auftritt der Prinzengarde, die als Squaws und Cowboys über zu "Ich will 'n Cowboy" und "Cotton Eye Joe" über die Bühne heizten. Endlich bebte nicht nur die Bühne, sondern der ganze Saal: Die Gäste trampelten mit den Füßen auf den Boden und klatschten in die Hände. "Zum politischen Frustabbau hilft auch singen", weiß Doreen Friese, die mit Schal-la-la die Menge mitriss. Die Leute schunkelten mit, tanzten auf den Stühlen und zückten bei "Amsterdam" ihre Feuerzeuge. "Doreen, wir lieben dich!", so das wohlverdiente Lob von Hagen Nimmig in Richtung der Künstlerin. Und natürlich ein dreifaches "Nienburg, krah, krah!"
Die Stimmung erreichte ihren Siedepunkt mit dem Auftritt des Männerballetts. Zu Klängen aus "Riverdance" betraten neun Männer in heißen Kleidern und Strumpfhosen die Bühne. Schon brach der Jubel los. Mit grazilen Schritten, in monatelanger Arbeit mit Ines Gerlach einstudiert, steppten die Männer über die Bühne. Zwar nicht ganz so schnell wie das Original, dafür unnachahmlich gefühlvoll. Die Menge brodelte - und die Männer kamen ganz schön ins Schwitzen. Die "Ballerinas" mussten natürlich eine Zugabe geben. Die Sänger des NCC gaben den Fortgang des Abends aus: "wir wollen alle, alle, alle noch lange nicht in uns're Falle."
