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Stadtbild Pfiffige Ideen für den Bernburger Saalplatz und den Hang zur „Alten Bibel“

Neun Architekturbüros aus Sachsen-Anhalt beteiligen sich an Ideenwettbewerb zur Neugestaltung des Saale-Uferbereichs unterhalb des Bernburger Stadtparks „Alte Bibel“.

Von Torsten Adam 02.07.2025, 06:06
Die Entwürfe für die Neugestaltung des nördlichen Saalplatz-Bereiches sind noch bis Ende nächster Woche im Ratssaal zu besichtigen.
Die Entwürfe für die Neugestaltung des nördlichen Saalplatz-Bereiches sind noch bis Ende nächster Woche im Ratssaal zu besichtigen. (Foto: Pülicher)

Bernburg/MZ. - Für die Neugestaltung des Gebäudeensembles am südlichen Saalplatz ist die Bernburger Wohnstättengesellschaft mit dem Stadtumbau-Award Sachsen-Anhalt 2019 ausgezeichnet worden. Vorbehaltlich eines noch ausstehenden Stadtratsbeschlusses könnte sich das kommunale Unternehmen bald auch dem Bereich auf der Nordseite des Saalplatzes annehmen. Ein Ideenwettbewerb, an dem sich neun Architekturbüros aus Sachsen-Anhalt beteiligten, liefert interessante Anregungen für das stadtbildprägende Vorhaben.

Sieg für Magdeburger Büro

Gemeinsam haben BWG und Stadt diesen Wettbewerb ausgelobt. „Neun von zehn eingeladenen Architekturbüros machten mit. Wir sind höchst zufrieden mit der Rücklaufquote“, sagt BWG-Geschäftsführer Holger Köhncke gegenüber der MZ. Ebenso mit den Ergebnissen, die eine Jury bewertete. In ihr saßen neben Oberbürgermeisterin Silvia Ristow (Die Linke), Bauausschuss-Vorsitzendem Kai Mehliß (BBB) und BWG-Aufsichtsratschef Uwe Cisewski (CDU) auch vier Architekten als Fachspezialisten, darunter Professor Ralf Niebergall, Vizepräsident der Bundeskammer der Deutschen Architekten für Internationale Angelegenheiten. Als Sieger mit 15.000 Euro Preisgeld prämiert wurde die Steinblock Architekten GmbH Magdeburg. Platz zwei wurde dem Hoymer Architekturbüro von Dieter Kienast zuerkannt. Insgesamt wurden laut Elke Krause, Leiterin des Amts für Wirtschaftsförderung und Stadtentwicklung, aus dem Budget des Förderprogramms „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ Preis- und Antrittsgelder von 50.000 Euro vergeben.

Gestaltungsentwurf für den nördlichen Saalplatz  vom Sieger des Ideenwettbewerbs, Steinblock Architekten GmbH Magdeburg
Gestaltungsentwurf für den nördlichen Saalplatz vom Sieger des Ideenwettbewerbs, Steinblock Architekten GmbH Magdeburg
(Repro: Holger Dittrich)

Zentrale Vorgaben für die Entwürfe waren eine Gastronomie mit 100 Plätzen innen und Freisitzen, eine Beherbergungseinrichtung, eine Unterstellmöglichkeit für 25 Fahrräder, ein Parkdeck für etwa 14 Autos wie auf der gegenüberliegenden Saalplatz-Seite und eine öffentliche Toilette, zählt Holger Köhncke auf.

So stellt sich der Zweitplatzierte, das Architekturbüro Dieter Kienast aus Hoym, die Uferraumgestaltung vor. Auch hier ist ein Fahrstuhl zum Stadtpark dabei.
So stellt sich der Zweitplatzierte, das Architekturbüro Dieter Kienast aus Hoym, die Uferraumgestaltung vor. Auch hier ist ein Fahrstuhl zum Stadtpark dabei.
(Repro: Holger Dittrich)

Die Schaffung weiterer Wohnungen werde wegen des Konfliktpotenzials mit der Gastronomie nicht favorisiert. „Wichtiger als die Nutzung maximaler Bebauungsflächen ist uns eine barrierefreie Verbindung zwischen den Erlebnisbereichen am Saale-Ufer und im Stadtpark ,Alte Bibel“, sagt Holger Dittrich, Dezernent für Stadtentwicklung. „Die Ideenvielfalt ist großartig, darauf kann man aufbauen“, lobt Holger Köhncke die Resultate des Wettbewerbs. Der Siegerentwurf sieht unter anderem einen Fahrstuhl vor, der die Ufer-Promenade, auf mittlerer Ebene einen zum Saalplatz leicht ansteigenden Promenadenweg und den Stadtpark im Bereich der Buchstaben „Alte Bibel“ barrierefrei miteinander verbindet.

Gedanken werden präzisiert

Der Plan ist, mit den beiden Erstplatzierten die Ideen fortzuschreiben, die Meinung der Jury einfließen zu lassen und die Gedankengänge dann als möglicher künftiger Bauherr zu präzisieren, blickt Holger Köhncke voraus. „Eine Kostenschätzung ist erst möglich, wenn wir einen qualifizierten Projektentwurf vorliegen haben“, sagt der BWG-Geschäftsführer.

Bis dahin wird allerdings noch einiges Wasser die Saale hinunterfließen. In diesem Jahr soll der Stadtrat den Vorschlag bestätigen, die Neugestaltung durch die BWG zu realisieren, erklärt Holger Dittrich. Er hofft, dass das Bauprojekt noch in der bis Februar 2029 währenden Amtszeit von Silvia Ristow begonnen und Anfang nächster Dekade vollendet werden kann.

Interessenten können alle Entwürfe samt Urteilen des Preisgerichts noch bis Ende nächster Woche zu den Öffnungszeiten der Stadtverwaltung im Ratssaal besichtigen.