Personalchef von Schwenk gibt Tipps für die Bewerbung
BERNBURG/MZ. - Schon vor einiger Zeit hat sich der Personalleiter des im Bau befindlichen Bernburger Werks der Firma Schwenk Dämmtechnik vorgenommen, Jugendlichen ganz praktische Tipps für ihre Bewerbung zu geben. Henning spricht aus der Sicht eines Personalchefs, der bewerten muss, welche Unterlagen vor ihm liegen.
Der Wäschekorb hat den einfachen Sinn, einem Außenstehenden zu erläutern, welche Stapel an Bewerbungen der Personalleiter eines mittleren industriellen Betriebs pro Ausbildungsjahr auf den Tisch bekommt. Bei Schwenk sind es 500 bis 600 Bewerbungen pro Jahr. Insgesamt sechs Lehrstellen - vier davon im Glaswollewerk - sind bei Schwenk in Bernburg zu besetzen. Ausgebildet werden Industriemechaniker und Elektroniker.
Gute Noten seien wichtig, um die erste Hürde zu schaffen, sagt der Personalchef. Genauso wichtig aber seien Zuverlässigkeit und die Anpassungsfähigkeit an einen Betrieb. Zuerst einmal aber wird jenen Bewerbern, die die Hürde zum Bewerbungsgespräch geschafft haben, ein Kenntnistest vorgelegt. Henning hat den Test gleich mitgebracht. Auf zwölf Seiten wird mathematisch-physikalisches Verständnis abgefragt. Es geht unter anderem um prozentuale Berechnungen, um perspektivische Darstellungen und um das Lesen von Diagrammen.
Mit Benjamin Morawe und Marco Frühauf sind zwei Facharbeiter mitgekommen. Sie haben erst vor kurzem ihre dreieinhalbjährige Lehre beendet. Beide berichten davon, dass die Zwischenprüfung, die nach zwei Jahren erfolgt, bereits 40 Prozent der Endnote für den Lehrabschluss ausmacht. Sie listen jene Ausbildungsbereiche auf, die in der Praxis auf die Lehrlinge zukommen.
Es sei möglich, schon ab der achten oder neunten Klasse ein Praktikum bei Schwenk zu absolvieren, erläutert der Personalchef. "Leider sind die Praktika nicht so stark nachgefragt", bedauert Henning. Es sei aber eine Gelegenheit, um sich darüber klar zu werden, was in der Lehre praktisch verlangt wird.
"Für uns ist es wichtig, die Schüler schon im Vorfeld kennen zu lernen", sagt Stefan Henning. Bei den zurückgehenden Zahlen von Schulabsolventen aufgrund rückläufiger Geburten müsse sich ein Betrieb möglichst frühzeitig nach geeignetem Nachwuchs umschauen. Der Personalchef von Schwenk hat sich vorgenommen, seine Besuche in Sekundarschulen fortzusetzen.
Mit Eveline Hampel war an diesem Tag auch eine Berufsberaterin der Agentur für Arbeit dabei. Sie berät die Sekundarschüler ab der neunten Klasse auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz.