Oldies von «Taste» bieten anspruchsvolle Rock-Kost
NIENBURG/MZ. - Bis 22 Uhr wollte und wollte die Schlange vor der Kasse nicht kürzer werden.
Sicherlich wollte so mancher den Auftritt von DSDS-Sternchen Annemarie Eilfeld erleben. Aber der Auftritt mit ihrem Gitarristen Lars Rettkowitz und "Tänzchentee" war eher so etwas wie eine Randerscheinung der Musiknacht. Zuvor hatten nämlich schon die Oldies von "Taste" aufhorchen lassen. Die Band um Hans-Jürgen Jäntsch hatte den Fans mitgenommen auf eine starke Zeitreise in die 70er Jahre mit Hits von Jethro Tull und Santana. "Die Alten können es noch", rief Rolf Reinert nach dem Taste-Block in die Massen. Am 24. April werde es mit "Taste" und anderen Bands eine Oldie-Nacht im Kurhaus geben, so der Sänger.
Aber auch der Auftritt von "Tänzchentee" mit Titel von Depeche Mode bot zumindest den Bernburgern eine Erkenntnis. Es geht auch ohne den langjährigen Frontmann Thomas Börner (Trompete), der die Band maßgeblich geprägt hat und nun seit Oktober eigene Wege geht weiter - nicht besser, keinesfalls schlechter, dafür aber anders.
Gute Stimmung gab es indes auch bei Bands wie "Booze" oder "Dancelight", die ebenfalls in der Region verankert sind. Auch bei "Quotime" konnten die Fans ehrlicher Rockmusik gut feiern. Die gute Stimmung im altehrwürdigen Kurhaussaal ließ sich zumindest auch am Getränkekonsum ablesen. Gegen 24 Uhr waren die riesigen Kühlschränke mit dem Flaschenbier restlos gelenzt und auch der Letzte musste auf den Gerstensaft vom Fass umsteigen. Allerdings bedeutete das, angesichts hunderter durstiger Kehlen, mitunter einige Minuten länger warten zu müssen.
"Es war vielleicht die Mischung der Bands, die für ein volles Haus gesorgt hat", sagt Matthias Uhl, Schlagzeuger von "Tänzchentee". So hätte "Booze" eine riesige Fangemeinde gezogen, und "Taste" wollten bestimmt viele ältere Bernburger hören, die die Band noch aus ihrer Jugend kennen, vermutet er. Enttäuscht waren die bestimmt nicht. Auch für ihn war "Taste" die Überraschung. "Das war musikalisch ganz starke Kunst", so Uhl.
Er freut sich vor allem, dass die Stimmung unter den Musikern der neun Bands so gut war - auch hinter der Bühne. "Die waren gleich wie eine große Familie."