Notlösungen gegen den Brummi-Verkehr
CÖRMIGK/PREUSSLITZ/MZ. - Nicht nur über die daraus resultierenden Risse in den Bordsteinen klagen die Anwohner. "Ich habe Angst, dass sie mir eines Tages in das Haus reinfahren", meldet sich die Preußlitzerin Dorothea Borde zu Wort. Ihre Nachbarin Marlies Koch hat mit ähnlichen Problemen zu kämpfen. "Die Straße ist viel zu schmal für den Verkehr. Wenn sich zwei Lkw begegnen, müssen beide auf die Fußwege ausweichen." Beide fordern deswegen eine langfristige Lösung. Während der Straßensanierung in Baalberge im vergangenen Jahr sorgte eine zwischenzeitlich aufgestellte Ampel für Ruhe. Derzeit ist der Verkehrspegel allerdings derselbe. Eine ständige Ampelregelung soll nun Abhilfe schaffen, zumindest wünschen sich dies die Preußlitzer, die in nächster Zeit nicht damit rechnen, dass die Brücke für den Lkw-Verkehr freigegeben wird. Deshalb will nun auch der Gemeinderat des Ortes prüfen, ob eine Ampel dauerhaft eingesetzt werden kann.
In Cörmigk blieb es nicht nur bei lautstarken Forderungen. Jüngst wollte ein Anwohner aufgrund der veränderten Busrouten eine einstweilige Verfügung beim Landesverwaltungsamt erwirken. Wie Cörmigks Ortschef Günter Clemens erklärte, wurde sein Gesuch allerdings abgelehnt, "da alle Voraussetzungen für die durchgeführte Veränderung gegeben waren". Auch eine spätere Klage habe keine Aussicht auf Erfolg. Der Anwohner hatte, seitdem der öffentliche Nahverkehr an seinem Haus vorbeirollt, mit Erschütterungen und Lärmbelästigung zu kämpfen. Das bestätigte auch Clemens nach einem Termin Vorort Anfang Februar. Dort kam er gemeinsam mit Wolfgang Rößler, dem Chef der Kreisverkehrsgesellschaft Bernburg - KVG mbH, auch auf die Idee, die Busse bis zur Sanierung der Ziethe-Brücke von Sixdorf zur Dorfmitte fahren zu lassen. Ein Kompromiss, mit dem auch die Anwohner leben können, wenngleich Lärm und Erschütterungen noch immer nicht ganz zu vermeiden sind.
Eine Gesamtlösung für beide Dörfer ist vorerst aber nicht in Sicht. Das erklärte Bernhard Haberkorn, Verantwortlicher für Brückeninstandhaltung des Landesbaubetriebes West in Halberstadt, auf Nachfrage. Dafür habe das Land einfach kein Geld. Allerdings informierte Haberkorn, dass demnächst ein Auftrag zur Vorbereitung an ein Planungsbüro gehe, damit spätestens ab August die Brücke instand gesetzt werden könne. Ziel sei es, mit Hilfe einer lastverteilenden Platte den Verkehr zumindest bis 16 Tonnen wieder freizugeben. Ob zweispurig, oder wie bisher einspurig, ist derzeit noch offen. Fakt ist: Bald können die Busse wie in alten Zeiten durch das Dorf rollen.