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Wohnstätten Neue Bäder, Fernwärme: Bernburger Wohnstättengesellschaft investiert rund sechs Millionen Euro

Von Torsten Adam 05.01.2019, 14:55
Am Haus Wasserturmstraße 64 werden 2019 neue Balkone installiert. BWG-Geschäftsführer Holger Köhncke sagt, dass Balkone zu den begehrtesten Ausstattungsmerkmalen gehören.
Am Haus Wasserturmstraße 64 werden 2019 neue Balkone installiert. BWG-Geschäftsführer Holger Köhncke sagt, dass Balkone zu den begehrtesten Ausstattungsmerkmalen gehören. Pülicher

Bernburg - Mehr als 3.000 ihrer 3.500 Wohnungen hat die Bernburger Wohnstättengesellschaft (BWG) bereits ans Fernwärmenetz der Stadtwerke angeschlossen. Und in diesem Jahr kommen weitere hinzu.

700.000 Euro lässt sich der kommunale Großvermieter ab April die Umstellung der Warmwasseraufbereitung von Gas auf Fernwärme im Block Krummacherring 21 bis 31 kosten. Die Mieter werden dann ihren alten Gasherd gegen ein modernes Ceranfeld austauschen müssen.

Mieter am Krummacherring kochen bald elektrisch

In fünf Jahren soll im gesamten Wohngebiet Süd-Ost die Umstellung auf Fernwärme vollzogen sein, sagt BWG-Geschäftsführer Holger Köhncke. In Sachen Umweltschutz sieht er sein Unternehmen weit vorn. „Die emissionsarme Fernwärme ist für mich die Technologie der Zukunft. Hier sind wir viel weiter als die meisten westdeutschen Kommunen“, sagt er nicht ohne Stolz.

Fast sechs Millionen Euro fließen in diesem Jahr in die Sanierung, Modernisierung und Instandhaltung der Gebäude von Bernburgs größtem Vermieter. 900.000 Euro davon in eine zeitgemäßere Warmwasserbereitung.

Neben dem Plattenbau am Krummacherring, wo bei Bedarf auch die Bäder technologisch und mit neuen Fliesen saniert werden, ist derzeit vorgesehen, auch an der Albrechtstraße auf Fernwärme umzurüsten. „Punktuell sind dort noch Elektroboiler vorhanden.“

Nächstes Projekt ist das Haus Markt 12/13

Nach dem Mammut-Projekt am Saalplatz werde die BWG im Stadtzentrum 2019 „kleinere Brötchen backen“. Das Haus Nienburger Straße 4 sei an einen Privatinvestor veräußert worden, die Priorität liege nun auf dem Markt 12/13. Das denkmalgeschützte Gebäude mit seiner hellblauen Fassade an der Ecke zur Fährgasse ist im Besitz der Stadt Bernburg.

„Der Ankauf ist dieses Jahr geplant. Im Dezember soll der Abbruch der Anbauten auf dem Hinterhof beginnen“, erläutert Köhncke. Vorausgesetzt, alle Genehmigungen liegen wie gewünscht vor. Nach der Entrümpelung werde eine genaue Kostenberechnung vorgenommen, die Sanierung sei in den Jahren 2021/22 realistisch. Der BWG-Chef rechnet damit, dafür zwei bis drei Millionen Euro in die Hand nehmen zu müssen.

Auch an der Krumbholzstraße 12 und 13 wird gebaut

Nicht weit entfernt, an der Krumbholzstraße, soll in diesem Jahr ein weiteres Haus auf Vordermann gebracht werden. Nach den Nummern 12 und 13 werden in der 14 drei Einraum-Wohnungen geschaffen, die im Stadtgebiet laut Köhncke eher rar gesät sind. Über 250 000 Euro werde das Vorhaben verschlingen, die Mietpreise sollen im „sozialadäquaten Bereich“ liegen.

Größte Investition 2019 wird mit 700.000 Euro das Eckhaus Richard-Wagner-Straße 59 sein, wo ab März sechs barrierefreie Wohnungen entstehen. Die Mieter müssen dafür bis Jahresende in ein Ersatzquartier umziehen. In das Gebäude wird auch ein Fahrstuhl eingebaut.

Parkplatz-Neubau in der Johann-Rust-Straße geplant

In der Nachbarschaft will die BWG für ihre Mieter im Block Johann-Rust-Straße 7 bis 25 auf dem Hof 18 Pkw-Stellflächen schaffen. „Wir haben für diesen Zweck noch ein Grundstück gekauft“, erklärt Köhncke. Ein ähnliches Vorhaben sei dann nächstes Jahr für die Johann-Rust-Straße 9 bis 15 in Planung.

Um mit der Ausstattung der Wohnungen den Wünschen der Mieter zu entsprechen, setzt die BWG ihre Balkon-Offensive fort. Nachdem die Wasserturmstraße 62 im Vorjahr einen Balkonturm auf der Hofseite erhielt, folgen nun die Hausnummern 64, 66 und 68, im Anschluss die Christianstraße 41 bis 45.

Für die Installation der insgesamt 48 Balkone, die sich laut Holger Köhncke bis ins nächste Jahr hinziehen wird, wendet der Vermieter 350 000 Euro auf. „Balkone sind Mietern noch wichtiger als Aufzüge.“

In Bernburg Süd-Ost werden weitere Aufzüge gebaut

Nichtsdestotrotz wird im Hinblick auf die immer ältere werdende Bevölkerung auch mit Hilfe von Fördergeld in weitere Fahrstühle investiert - allesamt in Süd-Ost, wo in der jüngeren Vergangenheit bereits 13 Aufzüge an der Fassade angebaut wurden. Ab 2020 folgen 10 weitere für die Blöcke Karl-Marx-Straße 1 bis 5 und 2 bis 8 sowie den Krummacherring 2 bis 6.

Mit der aktuellen Leerstandsquote von 11,2 Prozent ist Holger Köhncke nicht ganz zufrieden. Angesichts des stetigen Bevölkerungsrückgangs „liegen wir damit aber im grünen Bereich und landesweit im Mittelfeld“, sagt er. (mz)