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Investition für die Zukunft Investition für die Zukunft: Aufzug statt Auszug

Von Katharina Thormann 07.02.2018, 08:56
Waltraut und Gerd Block sind froh, dass sie bereits einen Fahrstuhl im Block an der Karl-Marx-Straße nutzen können.
Waltraut und Gerd Block sind froh, dass sie bereits einen Fahrstuhl im Block an der Karl-Marx-Straße nutzen können. Engelbert Pülicher

Bernburg - Nichts mehr mit schweren Einkaufskisten in den dritten Stock schleppen für Gerd und Waltraut Block. Die Bewohner des Neubaublocks an der Karl-Marx-Straße 20 in Bernburg sind heilfroh, dass sie seit wenigen Monaten ganz bequem auf den Knopf des neuen Fahrstuhls drücken können, um ihre schwere Fracht nach oben zu transportieren.

In den kommenden Monaten werden nun auch ihre Nachbarn aufatmen können, denn: „Wir werden voraussichtlich noch in diesem Jahr neun Fahrstühle an Wohnblöcken anbringen“, kündigt Holger Köhncke, Geschäftsführer der Bernburger Wohnstättengesellschaft mbH an.

Bernburger Wohnstättengesellschaft: Bewusst für zwei Blöcke entschieden

Ganz bewusst habe man sich dabei für zwei Blöcke an der Karl-Marx-Straße entschieden. Schließlich würden sie noch relativ zentrumsnah liegen und sind auch dank der Einkaufsmöglichkeiten am Zepziger Weg sehr gut angebunden.

Bereits im Frühjahr, sobald das Wetter es zulässt, werden die Arbeiten an der Karl-Marx-Straße 7 bis 13 beginnen.

Wenn alles nach Plan läuft und die Aufzüge ohne Komplikationen von außen am Treppenaufgang angebracht werden können, sollen die ersten Fahrten bereits im Oktober möglich sein.

Gebaut werden soll auch am Block gegenüber. Dort, an der Karl-Marx-Straße 10 bis 26, sind bereits an jedem zweiten Eingang Fahrstühle montiert worden.

Nun folgen die restlichen, damit alle 90 Dreiraumwohnungen bequem zu erreichen sind. „Das schafft natürlich mehr Barrierefreiheit“, sagt Köhncke.

Bernburger Wohnstättengesellschaft: Fahrstühle halten auf halber Treppe

Um die Kosten nicht explodieren zu lassen, werden die Fahrstühle allerdings aus technischen Gründen auf halber Treppe halten, so dass die Bewohner zumindest sieben bis acht Stufen noch zu überwinden haben.

Dafür bräuchten die Bestandsmieter aber keine Angst vor steigenden Mietkosten zu haben. „Sie werden für sie gleichbleiben“, versichert Köhncke. Schließlich soll sich diese Investition an die breite Masse richten, die auf bezahlbaren Wohnraum Wert legt.

Und noch einen Vorteil hat der Anbau von Aufzügen: „Damit löst sich auch das Problem des Leerstands in den vierten und fünften Etagen. Diese dürften dann wegen der Aussicht zu den attraktivsten werden“, vermutet Köhncke.

Bernburger Wohnstättengesellschaft: Hälfte der Kosten übernimmt das Land

Insgesamt investiert das städtische Wohnungsunternehmen allein in diesem Jahr 1,2 Millionen Euro in die Aufzüge. Die Hälfte der Kosten wird vom Land Sachsen-Anhalt übernommen, das erst vor kurzem ein neues Aufzugsprogramm für den Einbau von Fahrstühlen aufgelegt hat.

Das ist auch der Grund, warum die Wohnstättengesellschaft in kürzester Zeit gleich neun Aufzüge anbringen wird. Dabei soll es aber nicht bleiben.

Denn auch im kommenden Jahr plant das Wohnungsunternehmen, weitere Blöcke mit Fahrstühlen auszustatten.

Derzeit gibt es laut Köhncke bereits Überlegungen, welche Mieter in den Nachbarblöcken in den Genuss kommen, künftig keine schweren Einkaufskisten mehr schleppen zu müssen. Eine Entscheidung steht jedoch noch aus. (mz)