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Saale-Hochwasser 2013 Nach Saale-Hochwasser 2013: Weitere Baustellen in der Talstadt von Bernburg

Von Katharina Thormann 21.02.2018, 08:55
Tiefe Risse haben sich auf der Fahrbahn in der Nicolaistraße gebildet.
Tiefe Risse haben sich auf der Fahrbahn in der Nicolaistraße gebildet. Engelbert Pülicher

Bernburg - Das „Chaos“ in Bernburgs Talstadt geht in eine neue Runde und dies dürften vor allem die Autofahrer zu spüren bekommen. Diese müssen sich in den kommenden Monaten wieder auf diverse Straßensperrungen einstellen. Dabei war man bisher davon ausgegangen, dass die Liste der Hochwasserschäden beinahe komplett abgehakt war.

Nun hat sich herausgestellt, dass die verheerende Flut der Saale im Juni 2013 noch deutlich mehr Schäden an Straßen, Gehwegen und Bauwerken angerichtet hat, als bisher angenommen. „Es gab mehrere Hinweise aus der Bevölkerung“, sagt Ronny Stieler vom beauftragten Planungsbüro, der Baumeister Ingenieurbüro GmbH Bernburg.

Antrag auf Geld aus dem Fluthilfefonds

Nach den Begehungen der Vertreter des zuständigen Fachamtes und des Planungsbüros ist nun klar, an fünf weiteren Stellen im Stadtgebiet muss dringend Hand angelegt werden - und zwar bestenfalls mit Geld aus dem Fluthilfefonds des Landes. Diese sind nun beantragt und zum Teil bereits bewilligt worden.

Erstmals ist die entsprechende Schadensliste bei der jüngsten Sitzung des Bau- und Sanierungsausschusses vorgestellt worden. Hier ein Überblick über die geplanten Sanierungen, die noch in diesem Jahr über die Bühne gehen sollen:

Am Werder: Nachdem in dem Bereich der Gehweg bereits instand gesetzt wurde, ist nach einer Beschwerde eines Anwohners, die letztlich sogar als Petition im Landtag in Magdeburg landete, nun vorgesehen, auch die Fahrbahn wieder in den Urzustand zu versetzen. Und zwar zwischen der Straße An der Aue und Am Werder Hausnummer 5a. Insgesamt belaufen sich die Kosten auf rund 330 000 Euro.

Nicolaistraße: Die Sanierung ist auch in der Nicolaistraße nötig. Denn der Zustand der Fahrbahn hat sich seit dem Hochwasser 2013 deutlich verschlechtert. Durch die hohen Grundwasserstände, die zur Überflutung der Nicolaistraße führten, wurde die Fahrbahn aufgeweicht. Dadurch haben sich Risse, Setzungen und Senkungen gebildet. Außerdem müssen auch die beiden angrenzenden Gehwege saniert werden. Die Kosten werden derzeit auf rund 246.000 Euro geschätzt.

Wallstraße: In der Wallstraße müssen der südliche Teil der Fahrbahn sowie die Gehwehe wieder hergerichtet werden. Der nördliche Teil der Fahrbahn zwischen Gartenstraße und Lessingstraße ist bereits erneuert worden. Die Kosten belaufen sich für diese Maßnahme auf rund 178.000 Euro.

Gutenbergstraße: Bei den Bauarbeiten, insbesondere beim Bordsetzen für den Gehwegneubau, wurden laut Stadtverwaltung erhebliche Höhendifferenzen in der Fahrbahndecke festgestellt. Diese sind Folgeschäden des Hochwassers. Auch in diesem Abschnitt wurde die Fahrbahndecke stark aufgeweicht. Dies habe im weiteren Verlauf zu unterschiedlichen Setzungen bis hin zu Rissen geführt. Um die Fahrbahn wieder instand zu setzen, werden Kosten in Höhe von rund 277.000 Euro fällig.

Bornstraße: Umgestaltet wird zudem die Entwässerungsrinne, die das Wasser bei Starkregenfällen von der Bornstraße an der Töpferwiese in die Saale transportiert. Aufgrund der aufwendigen Unterhaltungsarbeiten der Rinne, die regelmäßig von Unkraut befreit werden muss, soll nun eine neue Lösung her.

Laut Planungsbüro ist nach Abstimmung mit dem Wasserzweckverband Saale-Fuhne-Ziethe vorgesehen, den Graben zu verfüllen und stattdessen ein Sickerrohr mit einem Durchmesser von einem halben Meter darin zu verlegen. Dieses wird mit einer Trennlage Vlies umhüllt und in eine Packung Filterkies gesetzt.

Am Grabenanfang an der Brunnenstraße soll zudem ein Schacht mit Rostabdeckung angelegt werden, der das Regenwasser aufnimmt. Insgesamt rund 84.000 soll das Vorhaben kosten. Noch im Juli soll mit der Abarbeitung der Liste begonnen werden, die Reihenfolge steht laut Stieler vom Planungsbüro aber noch nicht fest. (mz)

Der Graben an der Bornstraße soll verfüllt werden.
Der Graben an der Bornstraße soll verfüllt werden.
Pülicher