Nach Messerangriff Nach Messerangriff in Bernburg: Afghane steht wegen versuchten Totschlags vorm Landgericht Magdeburg

Bernburg/Magdeburg - Ein junger Mann aus Afghanistan, der in einer Gemeinschaftsunterkunft für Flüchtlinge in Bernburg untergebracht war, muss sich ab 13. Oktober wegen versuchten Totschlags vor Gericht in Magdeburg verantworten.
Männer stritten sich um eine Kochplatte
Nach Angaben des Landgerichts wird dem 26-jährigen vorgeworfen, während eines Streits am Freitagabend, 14. April 2017, mit einem Messer auf einen Landsmann eingestochen zu haben. Die beiden Männer waren im Parforcehaus an der Aderstedter Straße wegen einer Kochplatte aneinander geraten, die einer vom anderen ausleihen wollte. Durch die Messerstiche war das 23-jährige Opfer lebensgefährlich verletzt worden.
Zwei Sachverständige und sechs Zeugen wurden vorgeladen
Für die Verhandlung vor der 1. Strafkammer wurden bis Ende Oktober insgesamt vier Verhandlungstage angesetzt. Zwei Sachverständige werden die Ergebnisse ihrer Untersuchungen vortragen, außerdem hat das Gericht sechs Zeugen vorgeladen.
Das Parforcehaus an der Aderstedter Straße wird seit dem Höhepunkt der Flüchtlingswelle im Dezember 2015 als Unterkunft genutzt. In dem früheren Parkhotel ist Platz für rund 400 Bewohner. Der Kreistag des Salzlandkreises hat Ende September beschlossen, die Gemeinschaftsunterkunft zum Jahresende 2017 zu schließen, weil sie nicht mehr benötigt wird. Der Kreis ist für die Aufnahme, Unterbringung und Betreuung von Asylbewerbern verantwortlich. (mz/wsl)