Einbrüche in Bernburg Nach Garagen-Einbrüchen in Bernburg-Waldau: Diebe bieten Beute bei Ebay-Kleinanzeigen an

Bernburg - Als ein 30-jähriger Bernburger an jenem Freitag seine Garage am Weinberg in Waldau ansteuert, ist das Entsetzen groß. Unbekannte Täter haben die Stahltür aufgeflext. Ein Anblick, der Schlimmes erahnen lässt.
Tatsächlich ist die untergestellte Honda Hornet weg. Mit dem Motorrad haben die Einbrecher drei Sätze Autoalufelgen gestohlen. Geschätzter Schaden: rund 5.000 Euro. Das Opfer erstattet umgehend Strafanzeige bei der Polizei.
Insgesamt 17 Garagen in einem Komplex wurden aufgebrochen
Eine Überprüfung der Beamten vor Ort offenbart, dass die Beute weitaus größer ist: Insgesamt 17 aufgebrochene Remisen in diesem Garagenkomplex werden registriert.
Der 30-Jährige, der seinen Namen aus Furcht vor den Tätern lieber nicht in der Zeitung lesen will, sagt gegenüber der MZ, dass die Tat vermutlich bereits am 10. Februar, also sechs Tage bevor er sie entdeckte, passiert sein muss.
Wer sah ein weißes Auto mit schwarzer Haube?
Darauf würden Beobachtungen einer Anwohnerin hindeuten, die die Täter in jener Nacht gesehen haben will. „Sie waren ihr zufolge mit einem sogenannten weißen Hundefänger mit schwarzer Motorhaube unterwegs“, sagt der Bernburger.
Die Augenzeugin soll die Geschehnisse angeblich auch umgehend bei der Polizei gemeldet haben. Sie habe bei dem Telefonat aber das Gefühl gehabt, nicht ernst genommen zu werden. Unklar ist, wo sie genau angerufen hat.
Auf MZ-Nachfrage teilt Bernburgs Polizeisprecher Marco Kopitz mit, dass zu dem Fall lediglich die Strafanzeige vom 16. Februar protokolliert ist.
Ein Satz Felgen tauchte bei Ebay-Kleinanzeigen auf
Der Geschädigte entdeckt einen Satz seiner Felgen Tage später in einem Inserat bei Ebay-Kleinanzeigen. Auch eine 42-jährige Garagennachbarin findet einen Teil ihres gestohlenen Besitzes im Internet zum Kauf angeboten und informiert die Polizei.
Sie hatte wegen eines Umzuges etliche Gegenstände in der Garage gelagert, darunter auch wertvolle, etwa 200 Jahre Kupferkannen, die verschwunden sind.
Polizei: Beim Beschuldigten ist „nichts zu holen"
Wie der 30-jährige Bernburger schildert, sei die Polizei den Hinweisen nachgegangen und habe einen Kauf fingiert. Die Beamten hätten ihm mitgeteilt, dass bei dem Beschuldigten nichts zu holen sei. Reviersprecher Kopitz kann dazu keine Angaben machen, auch weil der zuständige Kollege im Krankenstand sei.
Beide Geschädigte sind sich sicher, dass der Tatverdächtige nicht allein gehandelt hat. Sie wollen nun potenzielle Käufer warnen, sollten ihnen Autofelgensätze, eine Honda Hornet oder historische Kupferkannen angeboten werden. Und natürlich hoffen sie, ihr Eigentum durch Hinweise zurück zu erlangen. (mz)
