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MZ-Verlosung MZ-Verlosung: Privatstunde für musikalisches Talent

Von Paul Spengler 27.05.2013, 13:20
Am Freitagnachmittag bekam die zwölfjährige Charlotte Schmidt (rechts) eine private Klavierstunde von dem Pianistenduo David (Mitte) und Götz.
Am Freitagnachmittag bekam die zwölfjährige Charlotte Schmidt (rechts) eine private Klavierstunde von dem Pianistenduo David (Mitte) und Götz. Cornelia Schreiber Lizenz

Bernburg/MZ - „Ich glaube, dass Musik in deinem Leben eine größere Rolle spielen wird, als es deinen Eltern lieb sein wird“, meinte David Harrington zu der zwölfjährigen Charlotte Schmidt. Gemeinsam mit seinem Kollegen Götz Östlind vom Klavier-Duo David & Götz hatte der Profimusiker der Bernburger Musikschülerin gerade eine private Unterrichtsstunde auf der Bühne des Bernburger Theaters erteilt.

Die Unterrichtsstunde war auf einen Aufruf in der MZ verlost worden und Charlotte war die glückliche Gewinnerin. Es zeigte sich, dass das Los die richtige Gewinnerin getroffen hatte. Seit fünf Jahren nimmt die Bernburgerin Klavierunterricht bei Heiko Golchert an der Bernburger Musikschule.

Es war schon erstaunlich, wie schnell die Zwölfjährige die Hinweise umsetzen konnte, die ihr die beiden Pianisten gaben. „Du bist freier als die Kinder, die wir meistens erleben“, meinte David, als er zunächst aus dem Zuschauerraum erlebte, wie sein Kollege auf der Bühne praktische Hinweise zur Spieltechnik gab. „Du hast einen guten Lehrer, der auf die Technik achtet“, bestätigte Götz. Der 36-jährige Musiker ermunterte die junge Bernburgerin zum Einsatz des Pedals, obwohl damit auch unsauber gespielte Passagen überdeckt werden können. „Das Pedal ist die Seele des Klaviers“ zitierte Götz Östlind den großen Pianisten Arthur Rubinstein.

David und Götz teilten sich an diesem Spätnachmittag vor dem Konzert am Abend den Unterricht. Götz ermunterte seine Schülerin auf Zeit zu unterschiedlicher Lautstärke zwischen linker und rechter Hand, aber auch zu variabler Anschlagstärke zwischen den einzelnen Fingern. „Im Hinterkopf spielt mit, dass die Melodie schön deutlich ist“, erläuterte der Pianist.

Damit war der Übergang zur künstlerischen Ausdrucksstärke vorgegeben. Diesen Part übernahm David Harrington. „Welches Gefühl hast du, wenn du das spielst?“, wollte der 40-Jährige, der auch Dirigent und Pianist großer Musical-Produktionen ist, von Charlotte wissen. Daraufhin spielte die Zwölfjährige ein Menuett zunächst als formalen höfischen Tanz. Später versuchte sie, den Ausdruck von Trauer in einer Melodie spürbar werden zu lassen. „Da fängt Kunst an: die Mischung von dem, was du da siehst und dem, was man daraus machen kann“, lobte der prominente Musiklehrer.

Dietlind Schmidt-Richter, die Mutter von Charlotte, war zu der Unterrichtsstunde mitgekommen. Sie war emotional berührt von dem Talent, das in dieser Stunde hörbar geworden war. Ab dem nächsten Schuljahr wird Charlotte Schmidt auf das Landesgymnasium für Musik nach Wernigerode wechseln. Dabei kommt ihr zugute, dass sie bereits Einzelunterricht in Gesang bei Konstantin Kozakevich an der Bernburger Musikschule nimmt. „Mein Ziel ist, später im Rundfunkchor in Wernigerode zu singen“, meinte die Zwölfjährige.