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Mogelpackungen im Marktregal Mogelpackungen im Marktregal: Mühlhäuser Konfitüre kann aus Mönchengladbach kommen

Von Torsten Adam 27.08.2020, 07:56
Eva Blamberg zeigt zwei Konfitürengläser der Marke Mühlhäuser, das eine produziert in Mönchengladbach (links), das andere in Mühlhausen.
Eva Blamberg zeigt zwei Konfitürengläser der Marke Mühlhäuser, das eine produziert in Mönchengladbach (links), das andere in Mühlhausen. Torsten Adam

Bernburg - Nicht alles ist in der Werbung so wie es auf den ersten Blick scheint: Wer im Supermarkt Konfitüre der Marke Mühlhäuser kauft, kann keineswegs darauf vertrauen, dass der süße Brotaufstrich tatsächlich in der thüringischen Stadt hergestellt wird.

Auch im 360 Kilometer entfernten Mönchengladbach (Nordrhein-Westfalen) werden die Gläser unter gleichem Namen abgefüllt. Um das zu erfahren, ist allerdings ein prüfender Blick ins Kleingedruckte auf dem Etikett notwendig.

Nicht vom ersten Eindruck täuschen lassen

Unter dem Motto „Augen auf beim Lebensmittelkauf“ rückten Eva Blamberg und Melanie Letzel von der Verbraucherzentrale Sachsen-Anhalt am Dienstag deshalb an ihrem Infostand auf dem Bernburger Wochenmarkt derartige Mogelpackungen ins Interesse der Passanten.

„Rechtlich ist da gar nichts zu beanstanden“, sagte Eva Blamberg gegenüber der MZ. Sie legt aber den Verbrauchern ans Herz, grundsätzlich auch die kleingedruckten Informationen auf den Verpackungen zu lesen, um sich nicht vom ersten Eindruck täuschen zu lassen.

Ein weiteres Beispiel sind künstliche Aromen. Während der „Vanille-Zucker“ wirklich aus der Vanilleschote gewonnen wird, entstammt „Vanillin-Zucker“ dem Labor. „Mit Aromen wird sehr viel in der Lebensmittelindustrie gearbeitet“, erklärt Eva Blamberg und zeigt eine Flasche Eistee, auf die eine Limette aufgedruckt ist, die aber gar keinen Limettensaft enthält.

Die Inhaltsstoffe vergleichen

Einen regelrechten Hype erfahren derzeit proteinreiche Lebensmittel. Nicht immer hält die Werbung ihre Versprechen. So hat etwa der mit „viel Protein“ auf der Packung deklarierte Arla-Skyr nur einen Anteil von 10,6 Prozent, der Rewe-Speisequark weist hingegen 11,8 Prozent Protein auf - und ist nur halb so teuer. Das Vergleichen der Inhaltsstoffe unterschiedlicher Produkte lohnt sich laut Eva Blamberg deshalb immer. (mz)