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Mobilteam der Bahn erklärt Fahrgästen den Automaten

Von HEIKO WIGRIM 25.09.2008, 17:33

KÖNNERN/MZ. - "Wir wollen unseren Fahrgästen die Scheu vor dem Automaten nehmen", erklärte Sabrina Tölpe den Zweck der Tour, die in Könnern zu Ende ging.

Berührungsängste abbauen

"Meist kommen ältere Leute zu uns, die Berührungsängste mit dem Automaten haben. Die Jüngeren wachsen ja schon mit Computern auf und können die Bahnautomaten problemlos bedienen", so Frau Tölpe. Hauptsächlich positiv

seien die Reaktionen auf die Automatentour bislang gewesen. "Wir erleben es oft, dass wir einem älteren Bahnreisenden den Automaten erklären und dann hören, dass er viel öfter die Fahrkarten hier am Automaten gelöst hätte, hätte er gewusst, dass es so unkompliziert geht", ergänzte Saskia Kirchhoff.

"Ich fahre sehr oft mit der Bahn", erzählte Könnerns Bürgermeister Rainer Sempert (FDP), der den Beratungspunkt der Automatentour besuchte. Allerdings hatte Sempert nicht immer gute Erfahrungen mit dem Automaten gemacht. "Es gibt hier relativ viele Störungen. Außerdem kann man die Fahrkarte nicht per EC-Karte bezahlen. Und zudem kann ich hier am Automaten auch keine Bahnverbindung mit IC-Zuschlag lösen", zählte der Bürgermeister Dinge auf, die ihn stören.

Die einzige Gelegenheit

Nicht kundenfreundlich seien auch die unterschiedlichen Auskünfte, die man bei Nachfragen in den Zügen erhalte: "Wenn ich mit IC-Zuschlag nach Berlin fahre, dann heißt es im Zug, dass ich in der Innenstadt nicht mit der S-Bahn zum Zielort fahren kann." Frage er dann in Berlin bei der S-Bahn nach, heiße es, dass er sehr wohl mit der Bahnfahrkarte die S-Bahn nutzen könne. "Hier stimmt die Kommunikation überhaupt nicht." Vor einem halben Jahr habe der Automat plötzlich bei der Kartenausstellung versagt. "Ich habe einen Rückerstattungsantrag über drei Euro gestellt. Von diesem Antrag habe ich bislang nie wieder etwas gehört." Dies zeige, dass der Kundendienst bei der Bahn noch viel zu wünschen übrig lasse.

In Könnern sei der Fahrkartenautomat die einzige Gelegenheit, eine Fahrkarte zu erwerben. "Man riskiert eine Schwarzfahrt, wenn der Automat defekt ist und man dennoch in den Zug steigt." In diesem Fall, erklärte ihm Saskia Kirchhoff, könne beim Zugbegleiter problemlos eine Karte nachgelöst werden. "Was meinen Sie, wie Ihre Kollegen in den Zügen gucken, wenn sie hören, dass ein Automat nicht funktioniert. Man wird fast wie ein Lügner hingestellt", ärgerte sich Sempert, der dennoch bekundete, weiterhin die Bahn zu nutzen.