1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Bernburg
  6. >
  7. Märchenstunde in Bernburg: Märchenstunde in Bernburg: Christel Bodenstein besucht Bernburger Capitol

Märchenstunde in Bernburg Märchenstunde in Bernburg: Christel Bodenstein besucht Bernburger Capitol

Von conny schreiber 14.12.2014, 19:01
Christel Bodenstein bekam bei der Autogrammstunde im Capitol ein singendes klingendes Bäumchen geschenkt.
Christel Bodenstein bekam bei der Autogrammstunde im Capitol ein singendes klingendes Bäumchen geschenkt. Conny Schreiber Lizenz

bernburg - Zur Vorweihnachtszeit hatte sich das „Capitol“ wieder einen besonderen Gast eingeladen. Genau auf den Tag genau vor 57 Jahren wurde bei der DEFA Premiere gefeiert, es handelt sich dabei um einen Märchenkultfilm: Das singende klingende Bäumchen. Und die Hauptdarstellerin Christel Bodenstein, bekannt als die Prinzessin Tausendschön, besuchte Bernburg.

Sichtlich erfreut bedankte sie sich beim Bernburger Publikum für den Applaus, den sie auch heute noch für ihre Rolle erhält. „Ich bin sehr glücklich, dass ich in diesem Film mitspielen durfte“, erzählt Christel Bodenstein den kleinen und großen Besuchern im Kino. Die in München geborene Schauspielerin zog mit ihrer Mutter 1949 als Kind nach Leipzig, wo sie später die Ballettschule besuchte.

Als Sechzehnjährige erhielt sie ihr erstes Engagement als Tänzerin am Landestheater Halle. Sie wurde damals bei Probeaufnahmen entdeckt und studierte bis 1959 Schauspiel an der Hochschule für Film und Fernsehen Potsdam. Ihr Filmdebüt gab sie als Studentin in „Der Hauptmann von Köln“ - an der Seite von Rolf Ludwig, bevor der Märchen-Kultfilm in 70 Tagen in einer Produktionshalle in Babelsberg gedreht wurde. Außerdem wirkte sie in über 30 Filmen mit und synchronisierte auch.

Während des Filmes war es im Kino ganz still geworden. Besucher Martin Rottstegge stellte fest: „Ich hatte als Kind immer mehr Angst vor dem Bären als vor dem Zwerg“. Und dass Letzterer aus Bernburg stammt, wie oft erzählt wurde, widerlegte Regisseur Hasso von Lenski, der Mann von Christel Bodenstein. Mit ihm ist sie seit 37 Jahren glücklich verheiratet.

Von Lenski erklärt das Phänomen so: „Der Regisseur Francesco Stefani brachte einen Großteil der Schauspieler damals selbst mit, unter anderem auch den Zwerg. Es handelte sich um einen Uhrmacher aus München, der auch als Artist bei einem Zirkus arbeitete. Er drehte vor dem Bäumchen schon zwei Filme“. Und ergänzt noch: „Wir erleben das sehr oft, dass der Zwerg mit der Stadt, die wir gerade besuchen, in Verbindung gebracht wird“. Doch es stimmt eben nicht.

Christel Bodenstein erzählt weiter. „Mein Sohn Mirko, heute 53 Jahre alt, der aus meiner ersten Ehe mit dem Regisseur Konrad Wolf stammt, wirkte an meinem Buch ,Einmal Prinzessin, immer Prinzessin’ mit. Die Katzenbilder stammen von ihm“, verkündet sie stolz. Und sie selbst beurteilt ihr Buch als „Ausgleichsgymnastik für die Seele“.

Seit 1984 hat sich die Künstlerin der Modelliermasse Suralin, heute Fimo genannt, verschrieben. Damit schafft sie sehr lustige kleine Kunstwerke. Daraus ist das Merkspiel „Spiel mit mir ,Das singende, klingende Bäumchen’“ entstanden.

Viele Besucher nutzten am Sonntagnachmittag die Gelegenheit, nach dem Film Fragen an die 76-Jährige zu stellen. Selbstverständlich gab sie auch Autogramme. Edda Hildebrandt war extra aus Halle angereist, um ihrem Star nahe zu sein. Rosi Montag und Tochter Johanna überreichten der Künstlerin ein Bäumchen, welches schon viele Jahre in ihrem Besitz ist. Die beiden waren sich dahingehend einig, es nun Christel Bodenstein zu schenken, die sichtlich gerührt war. (mz)

Die Besucher freuten sich über den Film und den Besuch der Hauptdarstellerin.
Die Besucher freuten sich über den Film und den Besuch der Hauptdarstellerin.
Conny Schreiber Lizenz