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Landwirtschaft in Gerbitz Landwirtschaft in Gerbitz: Kartoffeln sind früh dran

Von andreas braun 23.05.2014, 12:25
Matthias Pitschke rodet mit einer neuen Maschine Frühkartoffeln.
Matthias Pitschke rodet mit einer neuen Maschine Frühkartoffeln. engelbert pülicher Lizenz

gerbitz/MZ - Die Frühkartoffeln machen in diesem Jahr ihrem Name alle Ehre. Gut vier Wochen vor dem normalen Erntebeginn sind sie schon erntereif. „Der milde Winter und die gute Witterung haben es möglich gemacht, dass wir schon recht frühzeitig die Kartoffeln ins Freie bringen konnten“, sagt Matthias Pitschke. Der Gerbitzer Landwirt hat gestern auch schon mit dem Verkauf im Hofladen, der in der Woche von 10 bis 18 Uhr und am Samstag von 9 bis 11 Uhr geöffnet hat, begonnen.

Zweimal pro Woche aufs Feld

Ab jetzt wird jeden Dienstag und Donnerstag früh um 8 Uhr aufs Feld gefahren, um jeweils eine Tonne der Erdfrucht aus dem Boden zu holen, zu sortieren und abzupacken. „Ab halb 10 stehen die Leute an“, so Pitschke. Die Qualität der Kartoffeln sei in diesem Jahr hervorragend. Doch nicht nur hier werden die Kartoffeln an den Mann gebracht. Auch für den Bernburger Wochenmarkt wird gerodet und in wenigen Wochen kommt dann noch die Handelskette Edeka als Kunde dazu. „Mittlerweile habe ich Stammkundschaft im ganzen Raum Merseburg, Wittenberg, Magdeburg. Die Menschen legen Wert auf gute Produkte. Das heißt aber auch, dass man nicht nachlässig werden darf“, so Pitschke. Dazu bedarf es aber auch einer ordentlichen Technik.

Die Kartoffel, in Teilen Deutschlands auch als Erdapfel benannt, ist eine Nutzpflanze aus der Familie der Nachtschattengewächse, zu der auch Tomate, Paprika und Tabak gehören. Das Wort Kartoffel leitet sich von tartufolo ab, dem italienischen Wort für Trüffel, das wiederum abgeleitet ist von lateinisch terrae tuber („Erdknolle“). Die nur entfernt verwandte Süßkartoffel bekam ihren Namen wegen der ähnlichen Verwendung und dem ähnlichen Aussehen der Knollen. Weltweit werden laut Internetenzyklopädie jährlich etwa 300 Millionen Tonnen Kartoffeln geerntet. Die Kartoffel ist eins der wichtigsten Nahrungsmittel der Welt.  (ab)

Da gab es gleich eine Premiere auf dem Hof von Pitschke. Oder besser, auf dem Feld. Denn erstmals kam SE 140 zum Einsatz. Hinter dieser Bezeichnung steckt ein hochmoderner Kartoffelroder der Firma Grimme. „Anhängen und los geht´s auf das Feld“, sagt Pitschke zufrieden nach der ersten Tour. „Es lief super. Die Technik ist gut. Nur ein wenig nachjustiert werden musste von einem Monteur der Firma und in ein paar Wochen kommt er wieder und wir stellen dann noch ein paar Dinge ein“, so der Landwirt.

Platz für sechs MItarbeiter

Sechs Mitarbeiter finden auf der Maschine Platz. Denn, so Pitschke, ohne Handarbeit geht es auch mit der besten Technik nicht beim Kartoffelroden. Die Maschine rodet selbstständig, trennt Kartoffeln von Kluten (Erdklumpen) und sortiert vor. Nur Feinarbeiten müssen die Sortierer noch machen. Denn Fehler, so Pitschke, kann man sich nicht leisten. Da komme von den Kunden schnell die Reaktion. Derzeit sind sechs Mitarbeiter auf dem Hof beschäftigt. Im August wird Pitschke einen Lehrling aufnehmen. Der wird Traktorist, denn der jetzige setzt sich zur Ruhe.

Bald Arbeit bis in die Nacht

Für den Landwirt und seine Mitarbeitern beginnt die heiße Phase der Erntezeit noch. Wenn der Winterraps, die Wintergerste und der Winterweizen geerntet werden müssen, dann wird es auch mal bis in die Nacht hinein gehen mit der Ernte. Bei Gerste und Raps ist sich Pitschke sicher, dass da nicht mehr viel passieren kann. Die Ernte wird durchschnittlich oder besser.

Beim Winterweizen wird das Wetter der nächsten Wochen zeigen, wie sich der Ertrag entwickeln wird. Ende Juni, Anfang Juli wisse man in diesem Fall mehr. Dann könne es sein, dass geerntet werden kann. Immer mit der Hoffnung, dass zu viel Regen oder gar ein Unwetter einen Bogen um die Felder machen.