Kommunalpolitik Kommunalpolitik: Dem OB auf den Zahn gefühlt
bernburg/MZ. - Und so war er denn am Mittwochvormittag gespannt, und auch etwas nervös, welche Fragen die 34 Kinder vom Hort "Kindervilla Hasenturm", die dem OB einen Besuch abstatteten, ihm wohl stellen würden. "Wir wollen den Kindern mal die Verwaltung ein bisschen näher bringen", erklärte Hortleiterin Siglinde Winter den Hintergrund des Besuchs.
Nach einer kurzen Einführung Schützes, in der er über Bernburg und seine Ortsteile sowie zur Geschichte des Rathauses informierte, legten die Kinder los. Damit sie auch gut zu hören waren, wurden im Großen Ratssaal die Mikrofone eingeschaltet. Und Schützes Voraussage sollte sich schnell bewahrheiten, denn auf manche Fragen wusste auch er keine Antwort. Wie viele Treppen es denn wohl im Rathaus gebe, wollte etwa Maria wissen. Da musste der Oberbürgermeister passen.
Ebenso bei der Frage, wie hoch das Rathaus wohl sei. Und auch die Anzahl der Häuser in Bernburg konnte er nur schätzen. Bei der Frage von Katharina, ob denn auch der zweite Raum im Hort einen neuen Fußboden bekommt, versprach Schütze bei Dezernent Paul Koller nachzufragen.
Es gab aber auch konkrete Fragen zu seiner Person. "Was müssen Sie hier denn alles so machen?", wollte Leonie wissen. Schütze versuchte, es mit wenigen Sätzen zusammen zu fassen: Er sei zum einen Mitglied des Stadtrates, zum anderen aber auch Chef der Verwaltung. Zudem repräsentiere er die Stadt bei offiziellen Veranstaltungen, sagte der OB.
Später hakte Leonie nach: Ob er denn schon immer Bürgermeister habe werden wollen, fragte die Neunjährige. "Als ich so alt war wie ihr ganz bestimmt nicht", sagte Schütze. Das habe sich erst im Laufe seines Lebens so ergeben.
Ob er denn auch am Wochenende arbeiten müsse, wollte Max wissen. Schütze entgegnete, manchmal habe er auch am Wochenende Termine. Aber zumindest sonntags habe er meist frei. Und ob er denn als Bürgermeister auch viel unterschreiben müsse, lautete eine weitere Frage. Er verbringe etwa eine Stunde täglich damit, irgendwelche Dokumente zu unterzeichnen, entgegnete Schütze.
Gleich zwei Kinder erkundigten sich nach seinem Verdienst. "Man kann davon leben", antwortete Schütze ausweichend. Die Hortkinder interessierten sich aber nicht nur für den OB, sondern auch für seinen Amtssitz, der einst als Sparkasse erbaut wurde. Besonders spannend fanden sie, was sich wohl hinter den Tresortüren befindet (Archiv und EDV).
Davon konnten sie sich später selbst überzeugen, denn die Türen wurden geöffnet. Der Besuch im Rathaus endete mit einem Rundgang durch das Gebäude bis in die Stube über dem Turmzimmer. Vom dortigen Balkon konnten die Kinder einen tollen Blick über die Stadt genießen.