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«Kollege Notnagel» ist zur Stelle

Von Paul Spengler 24.07.2006, 17:10

Bernburg/MZ. - Dabei ist die kommunalpolitische Arbeit im Bernburger Kreistag nur die eine Seite des promovierten Ingenieurs für Fördertechnik, Statik und Stahlbau. Viel Zeit hat Klopstein in den vergangenen Jahren vor allem für das Technische Hilfswerk (THW) aufgebracht.

Die überwiegende Zeit seines Berufslebens - von 1966 bis 1990 - war der Ingenieur in der Abteilung Forschung und Entwicklung des Kranbau in Köthen beschäftigt. Dieser Betrieb beschäftigte nach seiner Erweiterung Anfang der 1970er Jahre gemeinsam mit den Förderanlagen insgesamt 4 200 Mitarbeiter. Ehrenamtlich ist Gerd Klopstein vielen Bernburgern vor allem als Ortsbeauftragter des Technischen Hilfswerks ein Begriff geworden. 665 Ortsverbände unterhält diese Hilfsorganisation im gesamten Bundesgebiet.

Eine davon ist seit Anfang der 1990er Jahre auch in Bernburg zu finden. Seinerzeit war vom Landkreis die Gründung einer eigenen Ortsgruppe voran getrieben worden, um für Katastrophenfälle zusätzlich gerüstet zu sein.

"Eigentlich muss ich ja mit meinem 65. Geburtstag aufhören", sinniert Klopstein. Das wäre am 23. November dieses Jahres der Fall. Doch hat auch dieser Verband Nachwuchsprobleme. Ein geeigneter Nachfolger im Ortsverband zeichnet sich gegenwärtig dem Vernehmen nach noch nicht ab.

Dies hat mit der hohen Wegzugrate junger Leute zu tun. Und diejenigen, die im Beruf stehen, haben weitaus größere Probleme, Freistellungen zu bekommen als dies zu DDR-Zeiten im Zivilschutz der Fall war.

Gerd Klopstein hat sich schon früh daran gewöhnt, Verantwortung zu übernehmen. "Ich bin von Kindesbeinen an gewohnt zu helfen", sagt er. Das habe ihm seine Mutter nahe gebracht. So kam es, dass der naturwissenschaftlich begabte Oberschüler in seiner Freizeit Klassenkameraden Nachhilfe gegeben hat, die in Mathematik oder Physik so ihre Schwierigkeiten hatten.

Doch auch Klopsteins Ehefrau, eine gelernte Apothekerin, die aufgrund einer Erkrankung seit Jahren invalidisiert ist, engagiert sich ehrenamtlich. Gisela Klopstein gehört seit zehn Jahren dem Vorstand des Ortsvereins der Rheuma-Liga an. Außerdem ist sie im Stadtseniorenrat und im Kirchenrat der Gemeinde St. Marien in der Bernburger Talstadt aktiv.