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Außenputz und Fußboden erneuert Kirche St. Bonifatius Großwirschleben bei Bernburg wird schrittweise saniert: Außenputz und Fußboden erneuert

Von Susanne Schlaikier 12.08.2020, 07:56
Tino Amelang schleift den Fußboden ab, während Gisela Große (links hinten) und Renate Lisock in den Bau-Unterlagen blättern.
Tino Amelang schleift den Fußboden ab, während Gisela Große (links hinten) und Renate Lisock in den Bau-Unterlagen blättern. Susanne Schlaikier

Grosswirschleben - Wenn Besucher der Kirche St. Bonifatius in Großwirschleben in der Vergangenheit bei einer Veranstaltung waren, konnte es schon mal vorkommen, dass ihnen Dreck von der Empore auf den Kopf rieselte. Das wird künftig nicht mehr passieren, denn der Dorfbauverein hat begonnen, den Fußboden zu restaurieren.

„Die Bretter waren nicht genutet und gefedert“, erläutert Tino Amelang, der Vorsitzende des Vereins. Inzwischen habe man die Dielen erneuert. Die Bretter seien jetzt auch genutet und gefedert, erläutert Amelang. Jetzt würden sie noch abgeschliffen und mit einem neuen Anstrich versehen. 

„Dann ist der Fußboden wieder trittsicher“, sagt Gisela Große, die Schatzmeisterin des Vereins. Obendrein würde künftig die Pflege einfacher. 2.500 Euro hat der Verein in den neuen Fußboden der Empore investiert. Hinzu kommt natürlich die Eigenleistung der Mitglieder.

2.500 Euro investierte der Verein in den neuen Fußboden der Empore

Bereits zuvor war in diesem Jahr der Außenputz am Kirchenschiff erneuert worden. Vom Frühjahr bis Anfang Juli wurden die Arbeiten erledigt, in die insgesamt 71.000 Euro flossen. „Das war der größte Batzen in letzter Zeit“, betont Amelang.

10.000 Euro hat der Verein selbst aufgebracht, weitere 46.000 Euro gab es von Lotto Toto, den Rest haben die Landeskirche und die Kirchengemeinde beigetragen. Mit dem neuen Putz sieht die Kirche außen nicht nur wieder schöner aus.

Damit habe man auch ein Marder-Problem lösen können, sagt Tino Amelang. Denn immer wieder hatten sich die Tierchen Schlupflöcher nach innen gesucht. Seitdem der frische Putz aufgebracht ist, hat der Vereinsvorsitzende keine Spuren mehr von Mardern gefunden.

Dass die kleine Dorfkirche überhaupt noch existiert, hat vor allem mit dem Dorfbauverein und auch Pfarrerin Renate Lisock zu tun. Das Gotteshaus war vor neun Jahren so marode, dass es gesperrt werden musste. Mit der Gründung des Vereins, in dem sich Mitglieder der Kirche aber auch Nicht-Kirchenangehörige engagieren, begann die Rettung der Kirche.

Dass die Dorfkirche noch existiert, ist dem Dorfbauverein und der Pfarrerin zu verdanken

Besonders eine Aktion beim Fernsehsender MDR hatte für Aufsehen gesorgt. Damals waren mit einem Schlag 300.000 Euro zusammen gekommen und die Sanierung des Gebäudes konnte begonnen werden. Seitdem wird es nicht nur für Gottesdienste usw. genutzt, sondern auch für Konzerte, Kabarett und andere Veranstaltungen.

Allerdings konnten die wegen der Corona-Pandemie zuletzt nicht stattfinden. Die Auflagen und Risiken wären zu groß gewesen, sagt Tino Amelang. „Wir lechzen danach, wieder Veranstaltungen machen zu dürfen“, sagt der Vereinsvorsitzende. Auch, weil bei dieser Gelegenheit immer wieder Spenden für die Kirche gesammelt werden.

Amelang hofft jetzt zunächst auf den 11. Oktober. Dann ist - Stand jetzt - Erntedank in der Kirche geplant. (mz)

Renate Lisock und Tino Amelang begutachten den neuen Außenputz.
Renate Lisock und Tino Amelang begutachten den neuen Außenputz.
S. Schlaikier