Katze Mia gerettet Katze Mia aus Osternienburg gerettet: Tierarzt entfernt verschlucktem Zwirnfaden

Bernburg - Beinahe hatte sie alle ihre sieben Leben auf einmal verbraucht - die junge Glückskatze Mia einer Familie aus Osternienburg (Landkreis Anhalt-Bitterfeld). Wenn da nicht ein tierlieber Opa aus Bernburg gewesen wäre, der mit seinem Handeln der Katze eine zweite Chance geschenkt hat. „Es ist eine wirklich traurige Geschichte mit gutem Ausgang“, sagt Otto Fuchs rückblickend.
Senior war zu Besuch bei seiner Tochter in Osternienburg
Der Rentner war vor der Jahreswende zu Besuch bei seiner Tochter in Osternienburg, als er von dem Schicksal der kleinen Mia erfuhr. Bereits vier Tage lang hatte die anderthalbjährige Katze der Nachbarn nichts mehr gegessen und getrunken. „Ich bin dann rüber und wollte mir das selbst anschauen“, erzählt der 81-Jährige. Als er das Haus der Familie betrat, lag das Tier bewegungslos auf dem Boden.
Ohne Hinweis auf die Ursache ihres plötzlich lebensbedrohlichen Zustands. Weil die Familie kein Geld für eine Untersuchung beim Tierarzt hatte, packte der Rentner das kranke Tier in eine Box und nahm es mit nach Bernburg.
„Ich habe sie dann gleich zum Tierarzt Frank Enders gebracht“, sagt Fuchs. Als sie dort das erste Mal untersucht wurde, war sie bereits so stark ausgetrocknet, dass ihre Augen kaum noch zu erkennen waren, so tief waren sie in die Augenhöhlen gerutscht. Das Tier bekam sofort eine Infusion. „Als es ihr dann etwas besser ging und beim Ultraschall auch nichts gefunden wurde, entschied sich der Tierarzt sie aufzuschneiden, um nach der Ursache zu forschen“, erzählt ihr Retter weiter.
Was der Tierarzt dabei fand, habe alle überrascht: Offenbar hatte das Tier einen Nähzwirnfaden verschluckt. Dieser hatte laut Fuchs Teile der Zunge abgeschnürt. Glücklicherweise konnte er bei der OP entfernt werden.
Katze war zwei Wochen in der Arztpraxis
Insgesamt zwei Wochen verbrachte das Tier in der Arztpraxis, bevor es ihr Retter wieder mitnehmen und seinen Besitzern übergeben konnte. „Die Freude war riesig“, sagt Fuchs. Schließlich hätte niemand damit gerechnet, dass die Katze das überlebt. Nichtsdestotrotz möchte der tierliebe Bernburger Rentner, der selbst schon immer Hunde und auch Katzen hatte, nach diesem Vorfall alle Katzenbesitzer warnen: „Bitte lassen Sie keinen Zwirn oder Wolle herumliegen, mit denen die Katzen spielen und am Ende noch verschlucken.“
Es ist im Übrigen nicht das erste Mal, dass Otto Fuchs zum Tierretter wurde. Bereits im eisigen Winter 1979 rettete er ein Rebhuhn, das auf der zugefrorenen Saale in Bernburg feststeckte. „Ich bin mit meinem Sohn hingefahren, habe mir ein Seil um den Bauch gebunden und bin zu dem Tier gerobbt“, erinnert sich Fuchs. Die Rettung glückte, auch wenn das Tier dabei ein Bein verlor. Nachdem es die Familie über Monate wieder aufpäppelte, setzte es der Tierfreund im Frühjahr wieder an der Bode aus und schenkte ihm damit ebenfalls ein zweites Leben.
(mz)