Karacho Artist Partnership Karacho Artist Partnership: Warum zwei Bernburger eine Künstleragentur in Leipzig gründeten

Leipzig/Bernburg - Der Name fiel den beiden Freunden auf einer Autobahnfahrt ein. „Karacho“. Martin Schuhmann (31) und Hannes Gärtner (24) fanden, das passe gut zu ihrer Künstleragentur, die sie gründen wollten. Und so wurde vor zwei Jahren „Karacho Artist Partnership“ ins Leben gerufen. Der Name sollte einfach und einprägsam sein. Ein Wort, das jeder kennt.
Die beiden Bernburger suchten sich Leipzig als neue Heimat für die neue alte Liebe Musik aus. Das hängt auch damit zusammen, dass Hannes Gärtner feststellte, dass ein Studium auf Lehramt in Halle nicht so sein Ding war. Es zog ihn nach Leipzig zum Studium, wo er sich Wissen im Management aneignete, was in der Musikbranche nicht schadet. Nur eben von einer anderen Seite als zuvor.
Martin Schuhmann und Hannes Gärtner hatten mitgespielt bei „Sonic Jam“
Beide sind Musiker und hatten mit „Sonic Jam“ zusammen mit Lukas Schulze, Ringo Berger und Victoria Janek Musik gemacht. Letztere ist bei Karacho als RIA unter Vertrag. 2016 ging es für die Band auf Tour durch Deutschland. Doch nicht lange danach löste sich die Band auf.
„Wir kamen an einen Punkt, wo wir uns entscheiden mussten. Wir haben Musik aus Spaß gemacht. Doch dann standen wir vor der Entscheidung, entweder professionell weitermachen oder aufhören“, so Martin Schuhmann.
Nun haben die beiden die Seiten gewechselt. Sie wollen Künstler in ihre Agentur aufnehmen, die zu ihnen passen. Musikalisch und vor allem menschlich. „Wir wissen ja, welche Fehler wir als Band gemacht haben und was bei der Vermarktung alles nicht gerade gut lief“, sagt Martin Schuhmann.
Agenturgründer wollen mit Künstlern Konzepte entwickeln, statt schnelles Geld zu verdienen
Vor allem, ergänzt Hannes Gärtner, wolle man nicht ein Produkt vermarkten, was gerade gut läuft und man schnell Kasse machen kann, sondern es werden Konzepte mit den Künstlern zusammen entwickelt. Dorit Jakobs war die erste Künstlerin unter Vertrag.
Es war eher ein Zufall, dass die beiden die Sängerin, deren Fans beide sind und der sie auf Konzerte nachgereist sind, in ihre Agentur bekamen. Gärtner und Schuhmann waren nach einem Konzert mit der Sängerin zusammengetroffen und sie suchte gerade ein neues Management. Ein Glücksfall, sagen beide.
„Wir sind eine Familie und was wir tun, soll immer noch Spaß machen“, so Schuhmann, der Erfolg so beschreibt: „Wenn der Künstler am Ende einer Veranstaltung zufrieden ist, ist das Erfolg für uns.“ Und so ist das Studio im hinteren Teil der Eisenbahnstraße Anlaufstelle für die Künstler, die mit der Agentur zusammenarbeiten.
Immer offen für alle möglichen Belange. „Was wir aber schnell lernen mussten, ist Nein zu sagen“, sagt Hannes Gärtner. „Jeder Künstler ist ja von dem, was er macht, überzeugt. Das muss so sein. Aber manches geht halt nicht oder man muss auch mal sagen, was einem nicht gefällt.
Aber dennoch kann man dies mit Respekt tun“, erklärt Schuhmann die Philosophie des jungen Unternehmen. Das gelte auch beim Beantworten der vielen Mails. Standardantworten gibt es nicht. (mz)