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Hoffnung trotz Corona Kaputte Kirchturmuhr St. Wenzel in Peißen bei Bernburg schlägt bald wieder: Martinsfest am 14. November fällt aus

Von Susanne Schlaikier 04.11.2020, 13:56
Die Kinder der Kinderkirche hatten schon ein Stück für das Martinsfest einstudiert. Das darf aber wegen der aktuellen Corona-Verordnung nicht aufgeführt werden.
Die Kinder der Kinderkirche hatten schon ein Stück für das Martinsfest einstudiert. Das darf aber wegen der aktuellen Corona-Verordnung nicht aufgeführt werden. Gutzeit

Peißen/Bernburg - Diese Nachricht hätte Ivonne Gutzeit den Kindern der Kinderkirche in Peißen gern erspart: Das Martinsfest am 14. November, für das die Mädchen und Jungen schon ein Stück einstudiert hatten, kann nicht stattfinden.

„Wir hatten ein grandioses Stück mit dem Heiligen Sankt Martin geübt, der sich im Gänsestall versteckt“, sagt die Verantwortliche für die Kinderkirche. Doch das kann wegen der geltenden Corona-Regelungen nicht aufgeführt werden. Die Kinder seien natürlich traurig gewesen, erzählt Gutzeit, die auch Vorsitzende des Gemeindekirchenrates ist.

Was an Weihnachten sein wird, kann sie noch nicht sagen, wenngleich es schon einige Ideen gibt. Die aber will sie wegen der ungewissen Lage noch nicht öffentlich machen. „Momentan können wir nur von Woche zu Woche überlegen.“

Was die Kirchgemeinde zu Weihnachten veranstalten kann, ist ungewiss

Daneben gebe es aber auch Lichtblicke in dieser schwierigen Zeit, sagt sie und meint damit konkret, dass die kaputte Turmuhr der Kirche St. Wenzel repariert werden kann und noch in diesem Jahr wieder schlagen soll.

Das sei vor allem dank zahlreicher Spenden möglich geworden, erzählt die Vorsitzende des Gemeindekirchenrates. Insgesamt wird die Erneuerung der Uhr 45.000 Euro kosten. Im Ort selbst sind dafür 6.000 Euro zusammen gekommen.

Beteiligt haben sich auch Menschen, die normalerweise mit der Kirche nichts zu tun haben. Jeweils 7.000 Euro steuern VNG und der Erdgasspeicher bei. Und auch die Firma Jaegerbau unterstützt das Vorhaben. „Wir vom Gemeindekirchenrat sind unheimlich dankbar für diesen Zuspruch, gerade jetzt“, betont Ivonne Gutzeit.

Dieser Zusammenhalt habe sich auch zum Erntedankfest Ende September gezeigt, das unter den geltenden Abstands- und Hygieneregeln gefeiert wurde, erzählt die Vorsitzende des Gemeindekirchenrates.

Jeweils 7.000 Euro kamen als Spende von der VNG und vom Erdgasspeicher Peißen

Das galt natürlich auch für die Musikgruppen, die gespielt haben: die Bebitzer Blaskapelle und der Peißener Spielmannszug, für den es in diesem Corona-Jahr im Übrigen der einzige Auftritt überhaupt war.

Und obwohl mit dem zweiten Lockdown wieder ein Großteil des öffentlichen und des kulturellen Lebens zum Erliegen kommt, so sei die Reparatur der Kirchturmuhr doch ein Zeichen der Hoffnung, meint Ivonne Gutzeit.

In der kommenden Woche sollen nun die Ziffernblätter der Turmuhr, die noch aus den 1970er Jahren stammen und stark verrostet sind, heruntergeholt werden. Erst danach könne die Fachfirma sagen, wie lange die Reparatur dauert.

Die Uhr, die wie die Bernburger Blumenuhr, einst von der Firma Fuchs gebaut wurde, soll aber nicht nur wieder gangbar gemacht, sondern auch modernisiert werden und einen elektrischen Antrieb erhalten. Ebenso würden die Zeiger, die Glockenluken sowie die Klangschalen erneuert. „Unser Ziel ist es, dass die Uhr zum 2. Advent wieder schlägt“, sagt Gutzeit.

Nach Totensonntag wird die Kirche auch wieder angestrahlt

In Zukunft soll die Uhr zu jeder Viertelstunde schlagen. Ab dem Dienstag nach Totensonntag wird die Kirche dann bis Ostern auch wieder frühmorgens und abends angestrahlt. Überdies gibt es schon Pläne für das nächste Jahr. Dann soll eine komplette Beschallungsanlage für eine bessere Akustik in der Kirche sorgen. Das wiederum soll regelmäßig kulturelle Veranstaltungen in der Kirche ermöglichen. (mz)