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Heiligabend Jungen vom Freigut Garsena bei Könnern bescheren Obdachlose im Sozialzentrum Bernburg: Besuch am Heiligabend

Von Felix Filke 27.12.2019, 12:16
Paul Koller (links) bedankt sich im Namen der Stadt bei den Jugendlichen für die kleinen Geschenke an das Sozialzentrum.
Paul Koller (links) bedankt sich im Namen der Stadt bei den Jugendlichen für die kleinen Geschenke an das Sozialzentrum. Engelbert Pülicher

Bernburg - Die Festtage sind rum. Man hat viel geschenkt und viel bekommen. Bei all dem Kaufrauschglitzer sind es aber wohl vor allem an Weihnachten gerade die kleinen Gesten, die wirklich zählen sollten.

So wie die Tradition des Freiguts Garsena, an Heiligabend kleine Geschenke an die Bewohner des Sozialzentrums an der Auguststraße und die Bedürftigen der Bernburger Tafel zu verteilen. Tüten mit Orangen, Nüssen, Äpfeln, Fischdosen und einem Schokoladenweihnachtsmann – außerdem 200 Euro für die Kasse der Tafel. Nichts Großes also, aber darum geht es auch nicht.

Tüten mit Orangen, Nüssen, Äpfeln, Fisch und Schokolade werden verteilt

„Es ist schön, dass ihr an Heiligabend vorbeigekommen seid“, bedankt sich der stellvertretende Oberbürgermeister Paul Koller im Namen der Stadt bei den zehn Jungen des Freiguts und dessen Leiter Karl-Friedrich Schöning. „Euch geht es sicher auch nicht immer gut“, sagt Koller an die Jungen gewandt.

„Aber wenn ihr jenen helft, denen es noch schlechter geht, ist das doch eine gute Sache.“ Im Freigut Garsena leben derzeit 18 Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 10 und 18 Jahren. Sie kommen zwar aus allen Ecken Deutschlands, haben aber eines gemeinsam:

von der normalen Jugendhilfe können sie längst nicht mehr aufgefangen werden – zu zerrüttet sind ihre Biografien, zu auffällig ihr Verhalten. „95 Prozent von ihnen kommen aus gescheiterten Familien“, sagt Karl-Friedrich Schöning. „Darunter leiden die Kinder am meisten.“

Die Jungen versorgen auf dem großen Gut in Garsena zahlreiche Tiere

In Garsena, das zur Stadt Könnern gehört, arbeiten die schwer Erziehbaren vor allem mit Tieren wie Pferden und Rindern sowie auf dem großen Gut. „Es beeindruckt mich sehr, was dort mit den Jungs gemacht wird“, so Paul Koller.

Die mitgebrachten Gaben kommen nicht nur den sechs Obdachlosen zugute, die derzeit im Sozialzentrum wohnen, sondern auch all jenen Bedürftigen, die einen Berechtigungsausweis für die Bernburger Tafel haben und von dort ihre Essensspenden erhalten. Aktuell sind das immerhin rund 2.000 Menschen, davon etwa ein Drittel Kinder. (mz)

Ein Blick in den Aufenthaltsraum des Sozialzentrums in Bernburg
Ein Blick in den Aufenthaltsraum des Sozialzentrums in Bernburg
Pülicher