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Selbstbewusste Außenseiter für die Bundestagswahl Johanna Zimmermann, Ronny Schneider (Freie Wähler) und Alkje Fontes (Basis) wollen mitmischen

Die MZ stellt die Direktkandidaten aus Wahlkreis 71 vor.

Von Karl Ebert 20.09.2021, 10:00
Das Reichstagsgebäude
Das Reichstagsgebäude Foto: Kay Nietfeld/dpa

Bernburg/MZ - Auf der Liste für den Wahlkreis 71 zur Bundestagswahl stehen mit Alkje Fontes (die Basis), Ronny Schneider (Freie Wähler) und Einzelbewerberin Johanna Zimmermann, die die „Grauen Panther“ vertritt, drei Kandidaten von Parteien, die nicht im Bundestag vertreten sind. Auch sie will die MZ den Wählern kurz vorstellen.

Auf die Frage, wie eine Bewerberin aus dem Landkreis Stendal nach Anhalt-Bitterfeld kommt, hatte Alkje Fontes eine überraschende Antwort parat. „Als die Listen aufgestellt wurden, gab es Gerüchte, dass Sahra Wagenknecht oder Sängerin Nena zur Basis kommen könnten und dafür ein Platzhalter gebraucht würde. Das hat sich nicht erfüllt und so habe ich den Platz behalten“, erzählt Alkje Fontes. Den größten Erfolg der noch jungen Partei - nämlich 1,6 Prozent der Stimmen bei der vergangenen Landtagswahl aus dem Stand - will sie nun bestätigen.

Alkje Fontes
Alkje Fontes
Foto: dieBasis

„Im Wahlkampf wird gelogen wie gedruckt. Später setzen die Gewählten dann keine von ihren Versprechungen um. Als Gründungsmitglied der Partei die Basis fühle ich mich zuerst der Demokratie, der Menschenwürde und den unveräußerlichen Freiheitsrechten verpflichtet. Ein ,Weiter so’ kann es mit mir nicht geben, denn die Altpolitik hat ausgedient“, sagt Alkje Fontes. Mit ihrem Einsatz möchte sie den Kindern eine Perspektive, alten Menschen die Würde, dem Mittelstand die Kraft und Arbeitnehmern die Sicherheit zurückgeben.

Als ehemaliges Mitglied des Bildungs- und Sportausschusses des Landkreises Anhalt-Bitterfeld liegt auch Ronny Schneider das Thema Bildung am Herzen. „Wir müssen die Wissenslücken, die durch die Corona-Pandemie bei den Kindern entstanden sind, durch zusätzliche Angebote möglichst schnell wieder schließen“, sagt er. Als Hobby-Basketballer und Abteilungsleiter des Zörbiger Vereins hat er sich zudem auf die Fahnen geschrieben, wieder mehr Kinder zur sportlichen Betätigung zu animieren.

Ronny Schneider
Ronny Schneider
Foto: Franca Hoser

„Ich sehe dabei vor allem auch den sozialen Aspekt, dass über den Sport und das Training im Verein solche Dinge wie Disziplin und Teamfähigkeit besser vermittelt werden können. Und damit könnten wir auch das Vereinsleben wieder in Gang bringen“, glaubt Ronny Schneider. „Und nicht zuletzt wünsche ich mir, dass wir mit fünf Prozent in den Bundestag einziehen, damit dann auch in den Medien die Ungleichbehandlung aufhört und die Kandidaten der Freien Wähler mit eigenen Beiträgen gewürdigt werden.“

Johanna Zimmermann aus Bobbau ist seit dem 1. März Vorsitzende des Landesverbandes der Partei „Graue Panther“. „Die Ziele unserer Partei haben mich begeistert, da hier alle Generationen vertreten werden, sowohl Kinder und Jugendliche als auch Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Besonders stark machen wir uns für die Rentner, die immer noch steuerlich stark benachteiligt werden“, sagt die Oma von fünf Enkeln, von denen „einige jeden Tag bei mir zum Mittagessen kommen“.

Johanna Zimmermann
Johanna Zimmermann
Foto: Zimmermann

„Ich spreche hier sicher nicht nur für mich, wenn ich der Meinung bin, dass wir keine politischen Platzhalter in diesem Land brauchen, sondern echte Macher, die keine Angst vor Entscheidungen haben“, erklärt Johanna Zimmermann. „Ich möchte ein Vorbild für meine Enkel sein und mich später von ihnen nicht fragen lassen müssen: ,Oma, und warum hast du nichts getan?’“

Johanna Zimmermann, die noch gut unterwegs ist, bis voriges Jahr permanent Motorrad fuhr und jetzt ein E-Auto fährt, setzt sich auch für Tiere ein. „Ich bin für echten Tierschutz - und das meine ich wirklich so, wenn ich verlange, dass Schweine, Rinder und Geflügel artgerecht gehalten werden. Das schließt ein, dass der Mehraufwand bei der Aufzucht unbedingt auch beim Landwirt finanziell subventioniert werden muss. Nur so ist es möglich, das Tierwohl zu gewährleisten“, sagt Johanna Zimmermann.