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Spielmannszug Jens Hammermann neuer Leiter Spielmannszug Peißen bei Bernburg: Onkel Rolf Hammermann übergibt Amt an Neffen

Von Franz Ruch 19.03.2020, 08:56
Rolf (links) und Jens Hammermann arbeiten schon lange Seit an Seit.
Rolf (links) und Jens Hammermann arbeiten schon lange Seit an Seit. Pülicher

Peißen - Nach 25 Jahren im Vorstand sei die Zeit reif für einen Wechsel zur jungen Generation, sagt Rolf Hammermann, ehemaliger Vorsitzender des Spielmannszugs Peißen.

Die Übergabe des Staffelstabs bleibt allerdings in der Familie: Neffe Jens Hammermann, tritt in die Fußstapfen seines Onkels. Zusammenarbeiten werden sie weiterhin auf Augenhöhe.

Mitglied im Verein bleibe er natürlich, auch wenn er nicht mehr aktiv bei Umzügen mitspielt, sagt Rolf Hammermann. Der 69-Jährige ist seit 57 Jahren bei den Marschmusikern dabei. Als Jugendlicher habe er zunächst im Pionierspielmannszug gespielt und später dann bei der Feuerwehr.

Rolf Hammermann ist seit 57 Jahren beim Spielmannszug dabei

Der Grund für seinen Eintritt waren damals schon Familienbande. „Mein Vater war Gründungsmitglied“, erzählt er, „die Musik hat man in den Genen“.

In seiner Zeit als Vorstand im Peißener Spielmannszug habe er vor allem viel organisiert, sagt er. Zahlreiche Auftritte, wie jedes Jahr beim Maienfest in Peißen und Feste des Vereins, wie das Biergartenfest, liefen unter seiner Federführung.

Und natürlich unter enger Mitarbeit seines Nachfolgers, Jens Hammermann. Beide können von einigen schönen und nicht so schönen Höhepunkten aus den vergangenen Jahren berichten.

So zum Beispiel im Jahr 2007, als der Spielmannszug durch das Brandenburger Tor marschiert ist. „Das hatte mein Bruder Reinhard sich immer gewünscht, aber zu DDR-Zeiten ging das natürlich nicht“, sagt Rolf. Um den Traum seines Bruders dann doch noch wahr werden zu lassen, ist der Verein mit zwei Bussen nach Berlin gereist, um dann mit dem Preußen-Gloria-Marsch durchs Triumphtor zu ziehen.

Zum Jubiläum des Spielmannszugs 2009 wurde Musik auf 12.000 Dosen gemacht

Oder auch im Jahr 2009, als in Peißen offiziell das „längste Straßendosenorchester der Welt“ gekürt wurde. Auf 1.056 Meter Länge wurde eine Reihe von 12.000 zusammen gefädelten und aufgehängten Dosen mit allen denkbaren Schlagwerkzeugen bespielt. Anlass war damals das 50-jährige Bestehen des Spielmannszugs.

Auch schwierige Zeiten, wie der Hagelschlag am 11. September 2011 haben sie überstanden. Daran erinnert sich auch Neffe Jens: „Wir konnten im Vereinshaus wegen der Hagelschäden nicht mehr üben und mussten für ein halbes Jahr in die Turnhalle umziehen“. Inzwischen ist das Vereinshaus wieder repariert und Jens Hammermann kann den Staffelstab im gewohnten Umfeld entgegennehmen.

Er ist seit 26 Jahren im Verein und ebenfalls als Trommler unterwegs. Eingestiegen ist er allerdings mit der Querflöte. „Das Trommeln liegt mir aber mehr“, sagt der Esco-Werkssanitäter. Auf seine neugewonnene Verantwortung freue er sich.

Jens Hammermann ist seit 26 Jahren Trommler beim Spielmannszug

„Natürlich gibt es jetzt mehr Aufgaben, aber ich bin zuversichtlich“. Von seinem Onkel habe er sich in den vergangenen Jahren vor allem das Organisieren abgeschaut, das er bei den anstehenden Vereinsfesten jetzt selbst unter Beweis stellen muss.

Ein Problem begleitet den Peißener Spielmannszug allerdings: „Uns fehlt der Nachwuchs“, sagt er. Darum möchte er kräftig um junge Musikbegeisterte werben. Mitbringen müsse man nicht viel, „nur Lust am Musikmachen“, sagt er. (mz)