Finanzen in Plötzkau Im Haushalt wird 2025 mit einem satten Plus gerechnet
Dennoch wird das Geld nicht mit vollen Händen ausgegeben. Was geplant ist und warum der Haushalt erst im August beschlossen werden soll.

PLÖTZKAU/MZ - Einen solchen Haushalt würde sich die Gemeinde Plötzkau wohl jedes Jahr wünschen: Denn unterm Strich steht für 2025 ein sattes Plus von mehr als 400.000 Euro, wie in der jüngsten Sitzung des Gemeinderates bekannt wurde. Einnahmen in Höhe von knapp 1,8 Millionen Euro stehen Ausgaben von rund 1,4 Millionen Euro gegenüber. In der Vergangenheit sah das meist eher anders aus. Im Jahr 2024 stand sogar ein Minus von fast einer Million Euro zu Buche.
Zuweisung durch FAG
Dass die finanzielle Situation der Gemeinde in diesem Jahr deutlich entspannter ist als in den Vorjahren, hängt vor allem mit höheren Zuweisungen durch das FAG (Finanzausgleichsgesetz) zusammen: Hier bekommt Plötzkau in diesem Jahr rund 580.000 Euro – ein Jahr zuvor waren es lediglich rund 190.000.
Weniger Umlage an den Kreis
Auch die Umlage an den Kreis fällt in diesem Jahr deutlich geringer aus als im Jahr zuvor. Außerdem kommt der Gemeinde die Beilegung eines Rechtsstreits mit dem Salzlandkreis zugute: Plötzkau hatte wie auch andere Kommunen gegen die Kreisumlage 2016 geklagt. Eine Entscheidung hierzu gab es bis zuletzt nicht, aber Plötzkau hatte einem Vergleich mit dem Salzlandkreis zugestimmt und dafür eine sechsstellige Summe erhalten.
Mehr als 470.000 Euro an Verbandsgemeinde
Größter Posten bei den Ausgaben ist in diesem Jahr mit Abstand die Umlage an die Verbandsgemeinde Saale-Wipper in Höhe von mehr als 470.000 Euro, was aber auch deutlich weniger als 2024 ist, wo beinahe doppelt so viel bezahlt werden musste. Die Gewerbesteuerumlage von rund 30.000 Euro fällt da kaum ins Gewicht.
Geld wird sparsam ausgegeben
Aber obwohl die Gemeinde in diesem Jahr gut dasteht, wird das Geld nun nicht mit vollen Händen ausgegeben, sondern es wird sparsam damit umgegangen. Für die Erneuerung der Toiletten in der Sportgaststätte sollen 15.000 Euro eingestellt werden. Für die Sanierung der Fassade des Hauses der Vereine sind 38.500 Euro veranschlagt. Die eigentlich notwendige Sanierung des Bauhofdaches (45.000 Euro) wurde hingegen noch einmal aus den Planungen gestrichen.
41.000 Euro für Straßenunterhaltung
Für die Straßenunterhaltung sollen 41.000 Euro in den Haushalt eingestellt werden. Geld, mit dem unter anderem Schlaglöcher beseitigt werden könnten. Aber fast die Hälfte soll eben auch in den sogenannten Lärmaktionsplan fließen. Konkret soll Geld in die Verkehrsberuhigung investiert werden, etwa für Querungshilfen oder Geschwindigkeitstafeln.
Geschwindigkeitstafeln aufstellen?
Alexander Weimann (Die Linke) hätte hier auch schon eine konkrete Idee: Er sieht in der Schloßstraße ein „Geschwindigkeitsproblem“: „Wir haben hier zwar eine 30er Zone eingerichtet, aber niemand hält sich daran.“ Weimann schlägt hier daher zwei Tempotafeln vor. Er ist sich sicher, dass dies zumindest einen erzieherischen Aspekt hätte.
Investiert werden soll 2025 in die Anschaffung einer Ladesäule für Fahrräder an der „Laube“ für 26.000 Euro (15.000 Euro sind Fördermittel), in die Steganlage (16.000 Euro) und in eine Straßenbeleuchtung am Friedhof (25.000), wo es bisher laut Bürgermeister Peter Rosenhagen (parteilos) keine gibt.
Noch nicht beschlossen
Aber trotz der guten Ausgangslage ist der Haushalt in der jüngsten Gemeinderatssitzung noch nicht beschlossen worden, was zum einen mit der Streichung des Vorhabens am Bauhof zu tun hat.
Sanierung der Grundschule
Zum anderen mit einer geplanten Sanierung des Schulgebäudes: Die Kosten hierfür waren zuletzt noch nicht absehbar, Bürgermeister Rosenhagen sprach von einem Blick in die Glaskugel, sodass erst noch abgewartet werden soll, bis eine Kostenschätzung vorliegt, sodass auch eine konkrete Summe im Haushalt eingeplant werden kann. Indes soll das Vorhaben möglichst mit Hilfe von Fördermitteln realisiert werden. Bis zur nächsten Gemeinderatssitzung im August hoffen die Ratsmitglieder, diesbezüglich Näheres zu erfahren.