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Hochschule Hochschule: Dreh auf dem Campus

Von alexandra koch 22.07.2013, 20:35
Petra Börst-Harder wird von Studentin Katharina Heder porträtiert.
Petra Börst-Harder wird von Studentin Katharina Heder porträtiert. engelbert pülicher Lizenz

strenzfeld/MZ - „Es liegt an Ihnen, wie kreativ Ihr Video wird“, sagte Katharina Heder, Studentin des neuen Master-Studienganges Online-Kommunikation in Strenzfeld. Der Tipp galt Petra Börst-Harder, der SPD-Kandidatin für den Wahlkreis Anhalt zur Bundestagswahl im September. Auf Anregung der MZ-Online-Redaktion produzieren Studenten in Strenzfeld unter der Leitung von Hendrik Send kurze Filmporträts der Direktkandidaten für die neun Wahlkreise in Sachsen-Anhalt. „Das ist gar nicht so einfach“, antwortete die Politikerin am Samstag nach fast drei Stunden konzentrierter Arbeit.

"Wir studieren sonst Theorien"

Petra Börst-Harder sah sich im Campus-Office, einem Pavillon, mit vier Fragen konfrontiert, auf die sie spontan Antworten geben sollte. „Das sind auch nicht die klassischen Fragen“, kommentierte die 48-jährige Diplom-Verwaltungswirtin, die Aufgabe. „Aber ich finde es gut, dass man die Fragen vorher nicht kennt“, sagte die SPD-Kandidatin. „Ich habe jedoch nicht gedacht, dass ich hier fast drei Stunden zubringen werde“, fügte sie mit einem Lächeln nach der Fertigstellung ihres Porträts an.

Vor dem Pavillon saßen einige Studenten und beobachteten die Situation. Darunter die 24-jährige Jiale Liu aus China, die im Studentenwohnheim auf dem Campus lebt. Nach ihrem Bachelorabschluss in Betriebswirtschaftslehre hat sie sich dazu entschlossen, noch zwei Jahre dranzuhängen, um mit dem Master-Titel in Online-Kommunikation abzuschließen. „Wir haben uns für das Projekt gemeldet, weil es eine spannende Sache ist“, erklärte Katharina Heder. „Wir studieren sonst Theorien“, doch hier sei das „ausführende Element“ entscheidend, meinte die junge Frau. Das koste die Hälfte der Semesterferien. Doch das sei es den Studenten wert.

Eine Videokamera gibt es nicht. Die Spots mit einer Dauer von 15 Sekunden werden direkt mit dem Smartphone der Studenten aufgenommen. „Wir nutzen Instagram“, sagt die Studentin. „Das ist eine von Facebook eingekaufte Community, die ein Werkzeug für Videos bietet.“ Das heißt, die Filme werden mit dem Telefon gedreht. Sie werden „in time“, ohne jegliche Bearbeitung und Schnitt, direkt übers Internet versendet und sind dann auf einer Plattform abrufbar. Nur die Auswahl verschiedener Filter vor dem Dreh erlaubt eine Modifizierung des Materials.

"Wir sind super ausgestattet"

Das heißt für die Protagonisten aus der Politik, zeitlich genau auf den Punkt zu sprechen. Bei Fehlern muss die Sequenz wiederholt werden. Das erfordert höchste Konzentration. Auch die Studenten sind gefordert. Das Handy ruhig halten und nicht wackeln, sind Voraussetzungen. Doch zunächst musste das Set eingerichtet werden. Nach den ersten Tests wurde klar, das Licht war ein Problem. Es wurden noch Lampen aus dem Marketinglabor geholt. „Wir sind super ausgestattet“, kommentierte Katharina Heder. Was auch hilft, ist die gute Stimmung. Stefan Stumpp (26 Jahre ) aus Staßfurt, meinte, „es herrscht ein schönes Studentenleben auf dem Campus“. Die familiäre Atmosphäre werde unter den Studenten geschätzt, bestätigte auch die 29-jährige Carolin Wenzel. Die Studenten verteidigen den Hochschul-Standort und die Qualität der Lehre. Unterdessen war Hannah Dittmeier, eine MOK-Studentin, die aus Würzburg kommt, damit beschäftigt zu filmen. Kurz danach äußerte sie sich etwas enttäuscht: „Wir machen es noch mal.“ Das Resultat entsprach so gar nicht ihren Vorstellungen. Am kommenden Samstag geht es weiter. Dann wird es einen weiteren Termin mit anderen Kandidaten auf dem Hochschul-Campus geben.