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Hochschule Anhalt Hochschule Anhalt: 1.377 neue Studenten starten in Bernburg

Von FRAUKE HOLZ 07.10.2013, 18:17
So voll ist der Hörsaal 1 auf dem Campus Bernburg wohl nur zur offiziellen Begrüßungsveranstaltung der Studienanfänger.
So voll ist der Hörsaal 1 auf dem Campus Bernburg wohl nur zur offiziellen Begrüßungsveranstaltung der Studienanfänger. ENGELBERT PÜLICHER Lizenz

BERNBURG/MZ - Für viele junge Leute hat am Montag der Ernst des Studentenlebens begonnen. In Bernburg sind zum Wintersemester 1377 Studienanfänger im ersten Fachsemester, darunter 235 ausländische Studierende, an der Hochschule Anhalt begrüßt worden (Stand: 2. Oktober).

Um den Erstsemestern den Einstieg zu erleichtern, veranstaltet die Hochschule traditionsgemäß an ihren drei Standorten Einführungsveranstaltungen - die sogenannten ErstiDays. Die „Erstis“ erhalten dabei die Gelegenheit, Campus, Stadt und Hochschule besser kennen zu lernen und erste Kontakte zu knüpfen. Und woran erkennt man einen typischen „Ersti“? An der roten Erstsemestertüte! Rund 500 Stück wurden am Montag in Bernburg verteilt. Ihr Inhalt: Informationsmaterial rund um Hochschule und Studium, Nervennahrung in Form von Gummibärchen, ein Tütchen Spargel-Cremesuppe, eine Müsli-Kostprobe, ein Stadtplan sowie eine Packung Salz vom hiesigen Produzenten.

Die „Neuen“

Mit der Tüte über der Schulter ging es nach der Einführungsveranstaltung für die Neulinge mit Vertretern des Fachschaftsrates über den Campus. Mit von der Partie war Comforz Aleni. Die 26-Jährige lebt seit einem Jahr in Deutschland und studiert „Food and Agribusiness“. Sie hat sich bewusst dafür entschieden: „Ich finde die Fachrichtung sehr interessant. An keiner Hochschule habe ich etwas Ähnliches gefunden“, begründet die gebürtige Uganderin. Auf Bernburg sei sie in ihrem Sprachinstitut, das sie in Berlin besuchte, aufmerksam geworden.

Mekan Günel hat sich für Immobilienwirtschaft eingeschrieben - ein Bereich, der den 24-Jährigen schon immer interessiert hat. Nicht zuletzt aufgrund dessen, weil er selbst bereits mehrmals umgezogen sei und dabei nicht immer schöne Erfahrun-gen gesammelt habe, zum Beispiel im Asylbewerberheim. Für Bernburg hat er sich aufgrund der Nähe zu Berlin, wo seine Familie lebt, entschieden. Und: „Ich wollte mal raus und etwas Neues erleben“, so der Student, der einst mit seiner Familie aus dem kurdischen Gebiet im Osten der Türkei geflohen war.

Lediglich drei Monate wird Feng Rojing in Bernburg verbringen und Betriebswirtschaftslehre studieren. Sie ist über ein Austauschprogramm in die Saalestadt gekommen. Die Hochschule Anhalt pflegt derzeit Beziehungen zu weltweit 124 Partnerhochschulen in 50 Ländern. Unter anderem auch zu der Hochschule Chengdu (China), an der die 21-jährige Feng Rojing bereits drei Jahre studiert hat.

„Landscape Architecture“ heißt der Studiengang, den Pham Tien Dung gewählt hat. Der 23-Jährige hat sich die Hochschule auf eigene Faust gesucht, da zwischen Bernburg und seiner Heimatuniversität keine Kooperationen bestehen. Er ist zum ersten Mal in Deutschland und wird für zwei Jahre in Bernburg studieren. „Es ist eine schöne kleine Stadt, nicht so wie Berlin“, meint der Vietnamese.

Ein Neuling und zugleich „alter Hase“ ist Jessica Knaak. Die 23-Jährige Berlinerin hat bereits ihr Bachelorstudium in der Fachrichtung „Ökotrophologie“ in Bernburg absolviert. Nun will sie auch ihren Master in der Saalestadt machen. „Ich habe nette Kommilitonen gefunden. Zudem wird man hier gut betreut“, begründet die Studentin, die auf dem Campus wohnt.

Der „Neue“

Doch die Hochschule hat nicht nur aus studentischer Sicht Zuwachs bekommen. Seit diesem Semester wird auch ein neuer Studiengang angeboten: Ernährungstherapie als Bachelor oder Master. Dieser Fernstudiengang wurde von Ärzten und Hochschullehrern entwickelt und ist deutschlandweit einzigartig, wie Hochschul-Mitarbeiterin Claudia Wysekal weiß. „Zwar haben wir mit Ökotrophologie bereits einen ähnlichen Studiengang. Doch dieser ist eher technisch ausgelegt und die Ernährung an sich wird nicht so tiefgründig behandelt“, erklärt sie. Dabei sei das Interesse der Studenten an einem entsprechend gelagerten Studiengang vorhanden. Zudem seien Ernährungsfachkräfte durchaus gefragt. Bis zum 15. Oktober können sich Interessenten noch für den berufsbegleitenden Studiengang bewerben.

Für die „normalen“ Studienanfänger beginnen bereits Mittwoch die regulären Vorlesungen. Die feierliche Immatrikulation findet am Mittwoch, 23. Oktober, in der Mensa statt.

An den roten „Erstsemesterbeuteln“ waren die „Erstis“ gut zu erkennen.
An den roten „Erstsemesterbeuteln“ waren die „Erstis“ gut zu erkennen.
Pülicher Lizenz