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Hochlandrinder in Gramsdorf Hochlandrinder in Gramsdorf: Ein nicht alltägliches Hobby

Von Ute nicklisch 10.09.2013, 19:43
Gabriele Schaaf (links) und Ehemann Frank Schaaf streichelten unter Aufsicht von Carola Flohr ein Kälbchen.
Gabriele Schaaf (links) und Ehemann Frank Schaaf streichelten unter Aufsicht von Carola Flohr ein Kälbchen. Nicklisch Lizenz

Gramsdorf/MZ - „Wenn wir auf die Koppel gehen, dann ist das für uns wie Urlaub“, schwärmt die Gramsdorferin von ihrem nicht alltäglichen Hobby. Dort auf der Weide nämlich warten 34 stattliche Hochlandrinder auf Carola und Rainer Flohr. Vor genau 15 Jahren sind sie dieser Liebe verfallen. „Wir haben die Tiere damals gesehen, uns verliebt und gekauft“, weiß die 55-Jährige zu erzählen. Inzwischen nun füllen sie einen Großteil ihrer privaten Freizeit aus. Obwohl die Highlands das ganze Jahr über draußen im Freien leben, müssen sie täglich mit frischem Wasser versorgt werden. „Die Tiere würden im Stall schwitzen“, erklärt die Gramsdorferin. Auch das Fell muss regelmäßig gekämmt werden, was die Tiere wohl als sehr angenehm empfinden. So erzählt die Besitzerin amüsiert von den ständigen Kämpfen um das beliebte Wellnessprogramm. Für die Flohrs immer aufs Neue eine Schau.

Inzwischen nun wurden die Tiere zu Mitgliedern der gesamten Familie. Und so wachsen auch schon die Enkelinnen zusammen mit den Highland Cattle, wie sie ebenfalls genannt werden, auf. „Ohne die Kühe wäre es doof“, ist sich die neunjährige Lena sicher. Alle Tiere werden namentlich genannt und sind in einem Herdbuch ordentlich gelistet. So kam es, dass ein Bulle aus dem O-Wurf eben den Namen „Obama“ trägt. Auch auf Ausstellungen wie der grünen Woche stellten die Flohrs ihre Schätzchen vor. Auf große Preise oder ähnliche Anerkennungen sind sie jedoch nicht scharf. „Es ist unser Hobby“, so die Tierliebhaberin.

Schon immer, so erklärt Carola Flohr, lebt ihr Mann Rainer auf dem Bauernhof. Auch bevor sie sich für die Highlands entschieden, hatten sie einen normalen Hausbullen im Stall. Dieser wurde jedoch ersetzt. „Es ist einfach das Majestätische und die Tiere selbst“, erklärt sie die Wahl ihrer Tierzucht. Die ersten Kühe samt Kälbchen im Bauch stammten aus Schleswig-Holstein. Inzwischen vermehren sie sich auf mehrere Herden, welche auf verschiedenen Weideflächen in Weddegast, Borgesdorf und Gramsdorf verteilt sind. Überall hauchen sie der Landschaft den Flair des Schottischen Hochlands ein. Denn nicht nur mit den Tieren holen sich die Flohrs etwas vom schottischen Ambiente nach Gramsdorf. Im Schottenrock, bei schottischer Musik und mit dem passenden Whisky wird das Highland-Leben zudem zelebriert. Und so luden die Flohrs, anlässlich ihrer 15-jährigen Highland-Rinderhaltung, Freunde und Verwandte direkt auf die Weide ihrer Schätzchen ein, um ein echtes Hochland-Fest zu feiern. Denn nicht nur die Flohrs, sondern auch ein Großteil der Dorfbevölkerung hat seinen Spaß an den hübschen Tieren. So wurden unter anderem ein überdimensionaler Heuballen und ein beleuchtetes Bild mit Highland-Motiv als Geschenk überreicht. Die eigentlichen Stars jedoch beäugten das Spektakel auf ihrer Wiese eher misstrauisch aus der Ferne.