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Heimatfest in Ilberstedt Heimatfest in Ilberstedt: Cölbigker erobern die Wipper

Von Andreas Braun 09.08.2015, 17:41
Tillmann und Lucas brachten dank des Anschiebers Marcel Gratzik den „Roten Ochsen“ gut ins Ziel.
Tillmann und Lucas brachten dank des Anschiebers Marcel Gratzik den „Roten Ochsen“ gut ins Ziel. Engelbert Pülicher Lizenz

Ilberstedt/Cölbigk - Die Cölbigker waren klare Beherrscher der Wipper. Sie stellten beim Badewannenrennen eine Streitmacht, der nichts widerstehen konnte. Die Bewohner des Ilberstedter Ortsteiles, die noch am Freitag 1000. Gründungstag der Ortschaft begangen hatten, waren einerseits topfit ins Rennen gegangen und stellten dazu auch die meisten der neun Boote.

Der Sonntagmorgen ist beim Heimatfest in Ilberstedt traditionell dem Badewannenrennen vorbehalten. Rennen gab in diesem Sommer sogar fast wörtlich zu nehmen, denn die Boote wurden meist geschoben oder getragen. Die Wipper war im Durchschnitt gut 50 Zenitmeter niedriger als in den Jahreszeiten mit normalem Wasserstand.

60 Zentimeter Wassertiefe waren es, und da konnte selbst „Fred Feuerstein“ nicht viel ausrichten. Marcel Menzel hatte mit seiner Tochter Vivien die Steinzeitfamilie auserkoren und als Motto für das Gefährt genommen. Man konnte an seinen Beinen ablesen, wie tief oder besser wie flach die Wipper war.

Eine Woche hatte er an dem Steinzeitgefährt gebastelt. Dann war es fertig. „Ich bin ein guter Handwerker, da brauche ich nur eine Woche“, schmunzelt der Cölbigker. „Ich bin handwerklich noch besser. Ich habe am Sonnabend das Wikingerschiff zusammengebaut“, sagt Marcel Gratzik. Er war mit dem Boot „Der rote Ochse“ mit Tillmann und Lucas unterwegs. Tillmann war bereits das dritte Mal dabei, während es für Lucas, Sohn von Judith und Maik Hammer die Premiere war. Aber Spaß hat es auch ihm gemacht.

Für Ivo Fräsdorf hatte es vor dem Rennen schon klare Anweisungen gegeben. Seine Tochter Ylvi, drei Jahre alt, hatte unmissverständlich klar gemacht, dass sie mitmachen möchte. Also zimmerte der Papa ein Boot zusammen, mit dem die Tochter und ihre Freundin Lilli fahren konnten.

„Wenn die Ilberstedter auch so mitgemacht hätten wie dass kleine Cölbigk, hätten wir bis zum Nachmittag das Badewannenrennen veranstalten können“, schmunzelte Ilberstedts Bürgermeister Lothar Jänsch. Er selbst war mit Enkel Paul unterwegs. Im nächsten Jahr sollen es mehr als zehn Teilnehmer werden, ist die klare Zielsetzung.

Das 35. Heimatfest war am Sonnabendnachmittag gestartet. Und trotz der Hitze auf dem sonnigen Sportplatz in Ilberstedt konnten sich die fleißigen und freundlichen Damen vom Grill und auch die nicht minder fleißigen Getränkeversorger von der Feuerwehr an dem Wagen nicht beklagen. Es kamen viele Ilberstedter schon zum Auftakt. Nicht ohne Grund. Denn nach einer längeren Pause macht die Kindereinrichtung wieder mit und die Kinder boten ein kleines Programm, für das sie denn auch mit einer Kleinigkeit entlohnt wurden. „Dass die Kinder wieder dabei sind, ist ein gutes Zeichen. Da kommen dann natürlich auch neben den Eltern Oma und Opa zum Gucken“, freute sich Ilberstedts Bürgermeister Lothar Jänsch. (mz)