Handball Handball: Schock für Askania-Frauen
bernburg/MZ. - Die schlimmsten Befürchtungen sind leider traurige Realität. Bei einem Testspiel gegen den HC Salzland hat sich Stefanie Beyer das vordere Kreuzband im rechten Knie gerissen. Kurz vor der Pause beim Stand von 14:14 hat sie sich unglücklich das Knie verdreht. Am Ende verloren die Bernburgerinnen beim Viertligisten noch klar mit 18:40.
Die MRT-Untersuchung im Fachkrankenhaus Vogelsang hat den Verdacht leider endgültig bestätigt. Die Vollstreckerin und Vorbereiterin in einer Person wird den Handballerinnen des TV Askania Bernburg mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht nur im Pokalspiel am Sonnabend gegen Oebisfelde (14 Uhr, Hinz-Halle), sondern in den kommenden acht Monaten nicht zur Verfügung stehen. Die Spielmacherin wird demnächst operiert.
"Ich könnte mich heute noch ärgern, dass ich diesem Testspiel zugestimmt habe. Unser Saisonziel, ein Platz unter den ersten Drei, können wir uns abschminken. Wir werden um die Plätze acht bis zehn spielen und müssen unsere ganze Konzentration darauf richten, nicht in den Abstiegskampf zu geraten", macht sich Yves Luthe keine Illusionen über den Verlauf der kommenden Saison, zumal er ein ähnliches Beispiel vor Augen hat. "Die SG Lok Schönebeck verlor vor einem Jahr ihre beste Spielerin. Die Mannschaft konnte die Sachsen-Anhalt-Liga nicht halten und spielt nun in der Bezirksliga."
Beyer drückte dem Spiel der Askania-Sieben ihren Stempel auf. Der Kapitän eroberte in der vergangenen Saison mit 235 Treffern die Torjägerkrone in der Sachsen-Anhalt-Liga und ist auf der mittleren Aufbauposition der Dreh- und Angelpunkt der Mannschaft. Der TV Askania stellte im abgelaufenen Spieljahr auch dank Beyer die beste Offensive der Liga. Hätten die Saalestädterinnen, die anfangs der Saison ohne Coach dastanden, den Auftakt nicht vergeigt, wären sie unter den besten drei Teams gelandet. "Es sind ja nicht nur die 235 Tore, die uns fehlen. Steffi hat ja auch sehr viele Treffer vorbereitet, unsere Angriffe über die zweite Welle eingeleitet und Lücken für ihre Teamkolleginnen gerissen. Die Mädels müssen jetzt 110 Prozent geben, um ihren Ausfall zu kompensieren. Ich bin mir jedoch sicher, dass die Mannschaft am Limit spielen wird und wir im Mittelfeld landen", sagte Luthe.
Davon ist Beyer auch überzeugt. "Wir sind eine gute Truppe. Die Mannschaft wird auch ohne mich die nötigen Punkte holen. Außerdem werde ich alles daran setzen, so schnell wie möglich wieder aktiv in das Geschehen auf dem Parkett einzugreifen. Ich möchte schon sehr gern wieder in der Rückrunde im Team stehen", sagte die Torschützin vom Dienst.
Bis zur Rückkehr der Regisseurin muss Claudia Winkler in die Rolle von Beyer schlüpfen. Sie ist der einzige Neuzugang für die kommende Saison und steht nun vor einem sehr schwierigen Job. "Claudia bringt genügend Erfahrung mit. Aber wie gesagt, die ganze Truppe muss an einem Strang ziehen, um die Klasse zu halten", sagte der Askania-Coach.