Handball - Sachsen-Anhalt Liga Handball - Sachsen-Anhalt Liga: Askania verschafft sich Luft im Abstiegskampf
weissenfels/bernburg/MZ. - In der Weißenfelser Stadthalle schwingen normalerweisen die Riesen des Basketball-Bundesligisten Mitteldeutscher BC das Zepter. Am Samstagabend war sie fest in der Hand der Handballerinnen des TV Askania Bernburg. Die Schützlinge von Yves Luthe gewannen das Vier-Punkte-Spiel gegen den Abstieg bei der Spielgemeinschaft Weißenfels / Großgrimma mit 26:25 (12:12), tanzten nach dem Abpfiff auf dem Parkett und stießen noch in der Halle mit einem Gläschen Sekt auf diesen so wichtigen Erfolg an. Es war nach dem 22:21-Auftaktsieg am 23. September in Landsberg der erste Doppelpunktgewinn für die Saalestädterinnen. "Die Mädels haben dem Druck standgehalten. Der Sieg war unheimlich wichtig für die Moral", meinte die verletzte Stefanie Beyer, die den aus privaten Gründen fehlenden Trainer Yves Luthe auf der Bank vertrat und dem Coach die freudige Botschaft unmittelbar nach dem Abpfiff per SMS mitteilte.
In den ersten 20 Minuten flatterten die Nerven bei den Gästen. In der Abwehr konnten sich die Bernburgerinnen zwar viele Bälle erkämpfen, die sie jedoch zu leicht wieder hergaben. Der entscheidende Pass beim Tempogegenstoß landete zumeist bei einer Gegenspielerin oder im Seitenaus. Diese Fehler der Askania-Sieben, die in dieser Phase außerdem zwei Siebenmeter verwarf, nutzten die Gastgeberinnen ihrerseits zu einfachen Kontertoren. Nach 22 Minuten lag die Spielgemeinschaft mit 12:7 vorn. Doch in den letzten acht Minuten der ersten Halbzeit vernagelte Jeannette Becker ihren Kasten und ließ keinen Treffer mehr zu. Beim Stand von 12:12 wurden die Seiten gewechselt. "Es war in psychologischer Hinsicht unheimlich wichtig, dass wir noch vor der Pause den klaren Rückstand egalisieren konnten", sagte Beyer.
Denn nach dem Seitenwechsel zitterte plötzlich bei den Weißenfelserinnen der Wurfarm. Die Gäste gerieten in den zweiten 30 Minuten kein einziges Mal in Rückstand, konnten sich aber auch nur höchstens auf zwei Treffer absetzen (17:19, 46. Minute). Als die Askania-Sieben in der 60. Minute den Ausgleich hinnehmen musste, nahm Beyer die Auszeit und forderte ihre Teamkolleginnen zur Besonnenheit auf. Es waren noch 49 Sekunden auf der Uhr. "Sie sollten den Angriff so lange wie möglich ausspielen", sagte die Vertreterin von Luthe. Aber nach einem überraschenden Pass stand Laura Schachner am Kreis plötzlich frei und versenkte den Ball 20 Sekunden vor dem Ende. Das war zwar so nicht ganz abgesprochen, aber rief auf der Bernburger Bank natürlich keinerlei Kritik hervor. Den letzten Angriff der Gastgeberinnen unterband Kristin Farkas, die den Ball mit fairen Mitteln eroberte. Nach dem Schlusspfiff stürmten die Askania-Spielerinnen auf Schachner und Farkas zu. "Laura hat überragend gespielt, schon unsere ersten drei Tore erzielt und ihre hervorragende Leistung mit dem Siegtreffer gekrönt", sagte die am Kreuzband verletzte Torjägerin vom Dienst, die in der Rückrunde ihr Team im Kampf gegen den Abstieg unbedingt aktiv auf dem Parkett unterstützen möchte.
Askania:
Becker; Balliet, Winkler, Schachner (6), Nagel (1), Richter (4 / 4), Müller (4), Farkas (2), Ketzer (7 / 4), Pajung (2)