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Grüne Woche in Berlin Grüne Woche in Berlin: "Salzige Tour" präsentiert den Salzlandkreis

Von Ute Nicklisch 25.01.2016, 20:21
Voll gepackt mit regionalen Produkten, gab es drei dieser Salzlandkisten bei einem Quiz rund um den Salzlandkreis zu gewinnen.
Voll gepackt mit regionalen Produkten, gab es drei dieser Salzlandkisten bei einem Quiz rund um den Salzlandkreis zu gewinnen. Ute Nicklisch Lizenz

Bernburg/Berlin - Der Name Salzlandkreis kommt nicht von ungefähr. Salz ist ein Rohstoff, der in vielen Teilen der Region vorkommt oder vorkam. Nun galt es, das bei der Grünen Woche in Berlin einmal publik zu machen. Und das mit einer neuen touristischen Route, der „Salzigen Tour“. Der Kreisverwaltung war es gelungen, sich unter zahlreichen Bewerbern beim Deutschen Landkreistag durchzusetzen und so sprang am letzten der insgesamt zehn Präsentationstage ein Stand für die Region heraus.

Gutes Konzept überzeugt

Landrat Markus Bauer (SPD) war begeistert und wollte die Chance nutzen, seinen Landkreis auf der international wichtigsten Messe für Ernährungswirtschaft, Landwirtschaft und Gartenbau zu präsentieren: „Die Messe in Berlin ist nur ein Blitzlicht und dieses Blitzlicht wollen wir kurz auf uns lenken“, resümierte der Landrat am Sonntag. „Das Konzept hat überzeugt“, erklärt Markus Mempel vom Deutschen Landkreistag das ausschlaggebende Kriterium. An jedem der insgesamt zehn Messetage hatte jeweils einer der ausgewählten Landkreise die Möglichkeit, sich am Stand des Deutschen Landkreistages, der 295 Landkreise vertritt, zu präsentieren.

Im 90. Jahr ihres Bestehens hat die Internationale Grüne Woche Berlin 2016 ihren Stellenwert als weltweit bedeutendste Ausstellung für Landwirtschaft, Ernährung und Gartenbau unterstrichen. Vom 15. bis 24. Januar zeigten laut Veranstalter 1.660 Aussteller aus 65 Ländern einen umfassenden Überblick über den Weltmarkt der Ernährungsindustrie sowie eine Leistungsschau der Landwirtschaft und des Gartenbaus.

Knapp 400.000 Messe- und Kongressbesucher informierten sich auf der zehntägigen Agrarschau, darunter über 100.000 Fachbesucher. Auf 118.000 Quadratmetern Hallenfläche fanden neben den zahlreichen publikumsattraktiven Sonderschauen auch neue Ausstellungssegmente großen Anklang.

So gehörte dort der letzte Sonntag ganz dem Salzlandkreis. In diesem Rahmen präsentierte sich die Region zudem eine Stunde lang auf der Hauptbühne mit ihren zahlreichen Facetten. Markus Bauer stellte unter dem Motto „Tradition und modernes Know-how schaffen Perspektiven“ seinen Wirkungsbereich vor. Insgesamt sechs der 15 Stationen, so erklärt Bauer, befinden sich im Salzlandkreis.

Schächte seit 1952 in Staßfurt

In den ersten Schächten in Staßfurt begann der Steinsalzabbau im Jahr 1952, informiert auch der Vorsitzende des Bergmannsvereins Staßfurt, Gerald Meyer. „Hier hat jeder die Gelegenheit, einmal ein Salzkristall in die Hand zu nehmen. Meist wollen die Kinder sogar daran lecken“, erzählt der Staßfurter in seiner Bergmannsuniform auf der Bühne. Der Börde-Trachten-Verein Egeln stellte anschließend in Trachten aus dem 18. und 19. Jahrhundert Tänze und Mundart aus der Region vor. Sogar das ganze Ensemble „Kleine Harmonie“ der Kreismusikschule Béla Bartók reiste aus Staßfurt nach Berlin, um auf der Bühne eine Kostprobe ihres 13-köpfigen Streichquartettes zu präsentieren.

„Wir sind das Nachwuchsensemble“, kündigte die Leiterin der Musikschule Susanne Visontay ihre kleinen Schützlinge an. Nicht nur für die Gäste der Messe war dies ein besonderes Erlebnis, sondern auch für die Kinder selbst. „Außerhalb des Salzlandkreises hatten wir noch nie einen Auftritt“, so die Musikschullehrerin. „Ich bin das erste Mal auf der Grünen Woche“, sagte auch die elfjährige Paula begeistert. Meist reisten die Kinder privat mit ihren Eltern an, so dass Susanne Visontay betonte: „Ohne die Mithilfe der Eltern wäre so etwas gar nicht möglich“.

Neben Bauer und dem Staßfurter Oberbürgermeister Sven Wagner präsentierten sich auch regionale Majestäten wie die Staßfurter Salzfee Marina Schulze sowie die 13. Calbenser Bollenkönigin Josi Würffel. Zusammen stellten sie die mit 30 regionalen Produkten voll gepackte Salzlandkiste vor. Drei Exemplare davon gab es am Stand zu gewinnen. Dort durften die Besucher echte Kristalle aus dem Bernburger Esco-Salzwerk bestaunen, anfassen und kosten. Für den süßen Zahn gab es das gute alte Pulmotin vom Bernburger Serumwerk als Gummi-Hustenbonbons sowie Kaugummis von der Wohlgemuth Süßwaren GmbH Bernburg zu naschen.

Bei einer Salz-Handmassage durch Susanne Hofmann, Mitarbeiterin des Soleparks Schönebeck, verbunden mit einem Gläschen Trinksole aus eigener Produktion, ließ es sich entspannen und genießen. Dazu durfte das neu kreierte Kräuterbrot der Landbäckerei Behrens Wilsleben unter Verwendung von Basilikum, Thymian oder Majoran der Dr. Junghans GmbH aus Groß Schierstedt verkostet werden. Die Besucher durften auch ein Gläschen Thymian- oder Majoranlikör vom Majoranwerk Aschersleben vor Ort probieren.

Bodenproben unterm Mikroskop

Speziell die jungen Gäste interessierten sich für die Experimente des Kreisumweltamtsmitarbeiters Steffen Amme. Unter seiner Anleitung konnten verschiedene Bodenproben sowie Bodenschätze unter dem Mikroskop besichtigt und analysiert werden. (mz)