Igel, Feldhase, Waschbär Grundschule Regenbogen Bernburg: Tierschützer aus Ballenstedt erklären Kindern das Leben der Wildtiere

Bernburg - Was passiert, wenn ein Wildtier hilflos aufgefunden wird? Die Antwort nicht nur auf diese Frage im Umgang mit Tieren wurde den Kindern der Bernburger Grundschule Regenbogen im Rahmen eines speziellen Unterrichtstages von Experten aus Ballenstedt gegeben.
Der Kontakt zum Verein Klein- und Wildtierhilfe kam durch Schulleiterin Christina Spangenberg zustande. Ihr Sohn Lennart fand einen kleinen Feldhasen, der im Bernburger Gewerbegebiet West in eine Grube gefallen war und nicht mehr herauskam. Das hilflose Tier wurde in Ballenstedt wieder aufgepäppelt.
Schulleiterin Spangenberg hatte Kontakt zum Wildtierasyl
Das „Wildtierasyl“ im Vorharz existiert seit 2003. Mehr als 400 „Findelkinder“ aus Wald und Flur landen jährlich auf dem Gelände des ehemaligen Bauerngehöfts. „Wir bekommen nicht nur Wildtiere aus Sachsen-Anhalt, sondern auch aus Niedersachsen, Thüringen, Brandenburg und Sachsen“, erzählte die Vereins-Vorsitzende Daniela Klocke, die das Tierheim gemeinsam mit Michael Hartrott betreibt und derzeit etwa 40 Tiere gesund pflegt – vom Steinmarder bis zum Fuchs.
Verein betreut rund 40 Tiere vom Steinmarder bis zum Fuchs
„Unsere Schüler haben diesen Tag genossen. Wir wollten ihnen beibringen, wie sich beim Finden von Wildtieren verhalten sollen und haben ihnen auch erklärt, dass ein Igel keine Milch bekommen darf. Da haben die Kinder praxisbezogenen Sachkundeunterricht erhalten“, sagte Christina Spangenberg.
Auf die Frage nach dem ersten aufgenommenen Tier hatte Michael Hartrott natürlich eine Antwort. „Unser erster Gast war ein Waschbär auf. Eine texanische Natterschlange, die ihrem Besitzer ausgebüxt war, hatten wir auch schon“, so der Tierliebhaber, der wie seine Mitstreiterin Daniela Klocke keine finanzielle Unterstützung aus öffentlicher Hand erhält, sondern auf Spenden angewiesen ist. Deswegen sind die Wildtierasyle in Deutschland rar gesät.
Vereinsmitglieder besuchen Kindergärten und Schulen
Zum besseren Verständnis und außerdem zur Freude der Kinder hatten die Ballenstedter einen Igel und zwei Feldhasen nach Bernburg gebracht. „Es ist wichtig, geraden bei den Jüngsten Aufklärungsarbeit zu leisten. Zwei – bis dreimal im Monat fahren wir zu Kindergärten und Schulen in Mitteldeutschland“, so Daniela Klocke. (mz)