Fleischerei Großfleischerei in Peißen bei Bernburg: Flepro will Mittag für Kitas und Schulen in Großküche zubereiten

Peißen/Bernburg - Es ist wahrscheinlich der Wunsch eines jeden Gaststättenbesuchers - einmal in die Kochtöpfe hinter den Kulissen zu schauen. Bei der Flepro in Peißen soll man künftig nicht nur in die Küche schauen, sondern aus den Töpfen sogar vor Ort probieren dürfen.
„In unserer Großküche in Leipzig machen wir das schon seit Jahren“, erzählt Flepro-Geschäftsführer Andreas Göhlitz, der die Großfleischerei in Peißen vor zwei Jahren aus der Insolvenz herausgekauft hatte und sie nun Stück für Stück umkrempelt.
13 von 15 Filialen im Raum Bernburg wurden geschlossen
Nachdem er in den vergangenen Monaten 13 der 15 Fleischereifilialen in und um Bernburg aus wirtschaftlichen und personellen Gründen schließen musste und das Personal von den Nachfolgern übernommen wurde, soll nun am Produktionsstandort in Peißen kräftig investiert werden.
„Wir planen vor allem eine energetische Sanierung“, sagt Göhlitz. Heißt im Klartext: neue Fenster, eine bessere Kühlanlage und eine Photovoltaikanlage auf dem Dach. Die Pläne dafür liegen schon seit ein paar Monaten in der Schublade.
Photovoltaikanlage und neue Kühlanlage sind geplant
„Wir sind leider noch nicht richtig gestartet, weil uns die Manpower fehlt. Aber das geht vielen Unternehmen derzeit so, die investieren wollen“, sagt Göhlitz, der eigentlichen schon viel weiter sein wollte.
Zumindest der Anfang ist in einem der Räume gemacht. Dort ist bereits eine hochmoderne Wandverkleidung angebracht worden. Diese stammt laut Göhlitz aus den USA und wird eigentlich in der Raumfahrt verwendet. Der große Vorteil: Sie ist sehr leicht zu reinigen und deshalb noch viel besser als Fliesen und deren anfällige Fugen.
In Peißen soll Mittag für Kitas und Schulen gekocht werden
Wie in diesem und dem Nachbarraum künftig gearbeitet wird, das können sich die Besucher beinahe hautnah anschauen. Denn genau dort werden auch bis zum Boden reichende Fenster ein- und ein Dach angebaut, um den Köchen in die Töpfe schauen zu können.
Schließlich soll in Peißen künftig nicht nur Fleisch und Wurst produziert, sondern auch im großen Umfang gekocht werden. Und zwar für Kitas und Schulen, die die Bürgerhaus Green GmbH beliefert und die zuvor von Göhlitz in Peißen dafür gegründet wurde.
Bisher wird Fleisch aus Peißen nach Leipzig geliefert
Bisher wurde das in Peißen produzierte Fleisch dafür nach Leipzig zur Bürgerhaus Lützschena GmbH zur Zubereitung geliefert. Dieser Weg soll künftig entfallen und die Eltern, wie schon in Leipzig, das Essen für ihre Kinder bei Interesse direkt in Peißen verkosten können.
Das liegt Göhlitz, der selbst aus einer Gastronomenfamilie stammt und mit seinen Eltern nach der Wende mit der Zubereitung von Schulessen begonnen hat, sehr am Herzen: „Ich finde, es muss alles transparent sein.“ Die Idee der transparenten Großküche gibt ihm Recht. Inzwischen werden täglich rund 18.000 Essen zubereitet. Tendenz steigend.
Köche werden gesucht
Darum soll auch das Personal in Peißen weiter aufgestockt werden. Vor allem durch Köche. „Wir suchen welche mit Geschmack“, sagt der Geschäftsführer. Schließlich plant er unter anderem auch neue Fleischkreationen und will dabei auch immer mehr weg von Konservierungsstoffen. Begonnen wurde bereits damit. Denn Wurst und Fleisch für die Kindereinrichtungen werden bereits mit weniger Salz und Inhaltsstoffen produziert. (mz)