Konzept beschlossen Größeres Bärengehege, neuer Spielplatz: Stadtrat Bernburg beschließt Zukunfts-Konzept für den Tiergarten

Bernburg - Anderthalb Jahre hat es gedauert. Nun hat der Stadtrat von Bernburg Stellung bezogen und mehrheitlich dem von Tiergartenleiter Andreas Filz vorgelegten Konzept zugestimmt.
In diesem ist festgehalten, wie sich die Bernburger Freizeiteinrichtung bis zum Jahr 2030 weiterentwickeln soll. Unter anderem soll das Bärengehege deutlich vergrößert werden. Geplant ist aber auch ein neuer Spielplatz und eine bessere Anbindung zur benachbarten Tiergartenschenke.
Johannes Lewek kritisiert das „Konzept der Schautierhaltung“
Doch all das ging den Stadträten der Grünen-Fraktion nicht weit genug. „Ist es denn angemessen, dieses alte Konzept der Schautierhaltung über ein Jahrzehnt zu erstrecken?“, hakte Johannes Lewek (parteilos) nach und spielte dabei auf ein Thema an, über das Tierschützer auch schon bei Zirkussen hitzig debattieren.
Für ihn ist es aber nicht der einzige Kritikpunkt am vorliegenden Konzept. Problematisch sieht er auch die bislang fehlende Stelle des Zoopädagogen. „Unter welchen Maßgaben soll diese Aufgabe umgesetzt werden?“ Aus diesem Grund sehe er sich außerstande, sich in irgendeiner Form zu positionieren.
Dafür aber sein Fraktionskollege Uwe Schlegel (parteilos): „In dem Konzept steht immer noch nicht, was sich im Vergleich zur jetzigen Situation ändern soll.“ Dabei brauche man dringend einen Mitarbeiter, der unter anderem die Werbung für den Tiergarten vorantreibe. Schließlich würden die Besucherzahlen seit Jahren in etwa stagnieren, außerdem schreibe die Einrichtung jährlich ein Minus von rund einer Million Euro.
Erich Buhmann rät dazu, nicht alles von innen zu lösen
Doch gerade das Thema Werbung sei Sache der Bernburger Freizeit GmbH als Betreiber der Einrichtung, stellte CDU-Stadtrat Mirko Bader klar. Unterdessen hatte Grünen-Stadtrat Erich Buhmann noch einen ganz anderen Vorschlag: „Wir sollten eine Expertise von außen beantragen und nicht versuchen, alles von innen zu lösen.“
Darum sei ein Experte, der mit anderen Augen auf die Freizeiteinrichtung schaut, seiner Meinung nach genau das Richtige. „Und nicht einfach fortzuschreiben, was wir schon immer so gemacht haben“, so Buhmann weiter.
Den Stein des Anstoßes überhaupt erst ins Rollen gebracht hatte Stadtrat Jens Kramersmeyer (parteilos), der schon vor etlichen Monaten seine Gedanken zu Papier gebracht hatte, wie man die Besucherzahlen in der Einrichtung erhöhen bzw. das Defizit senken kann.
Jens Kramersmeyer hatte den Anstoß für die Debatte gegeben
Seiner Meinung nach sollte man darüber nachdenken dürfen, auf welche Tiere man verzichten kann, da vor allem junge Menschen immer häufiger Probleme mit der Zurschaustellung eingesperrter Tiere hätten. Außerdem hatte er auch darauf gedrungen, mehr auf die Bildung einzugehen und Kinder dabei hinter die Kulissen schauen zu lassen.
„Ich freue mich, dass meine Anregungen etwas gebracht haben und damit auch ein Denkprozess angestoßen wurde“, so Kramersmeyer, der hofft, dass nun auch eine Umsetzung folgt.