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Gauner wollen Konto plündern

Von Lars Geipel 17.04.2007, 17:52

Bernburg/Schönebeck/MZ. - Nur ein paar Tage später klingelten im Führungsgremium des Geldinstitutes und bei den ermittelnden Polizeibeamten die Alarmglocken: Da tauchten plötzlich gefälschte Überweisungsformulare auf, um die Girokonten der Kunden abzuräumen. Nach Informationen des Vorstandsvorsitzenden der Sparkasse Elbe-Saale, Axel Lueg, hatten die Täter versucht, auf Überweisungsformularen der Sparkasse mit den gestohlenen Kontodaten und gefälschten Unterschriften bei Banken im Berliner Raum Geld auf ein Konto zu überweisen. Die Kreditinstitute hatten aber die Formulare zurück nach Bernburg geschickt - und dort war der versuchte Betrug aufgefallen. Insgesamt etwa 30 solcher gefälschten Überweisungen entdeckten die aufmerksamen Sparkassen-Mitarbeiter bislang. "Schaden ist zum Glück noch niemandem entstanden", so Lueg.

Ein Einzelfall ist der Diebstahl von Überweisungsformularen jedenfalls nicht. Bereits die Magdeburger und die Berliner Sparkasse mussten sich in den vergangenen Monaten mit ähnlichen Fällen herumschlagen. Um auszuschließen, dass doch jemand Geld verliert, hat sich die Sparkasse deswegen jetzt zu einem drastischen Schritt entschlossen: Überweisungsformulare werden nur noch am Schalter angenommen. "Wir haben in den Selbstbedienungsterminals und den kleinen Filialen die Briefkästen abgebaut oder umgesetzt", erklärt der Sparkassenchef. Er weiß, dass das für einige Kunden, die nicht zu den Öffnungszeiten eine Filiale aufsuchen können, Einschränkungen mit sich bringt. Aber er hofft auf Verständnis und verweist auf den Online-Service, bei dem alles bleibt, wie es ist: "Die Sicherheit für unsere Kunden muss oberste Priorität haben."

Aus diesem Grund sollen auch die Kunden, die durch den Diebstahl der Überweisungsformulare betroffen sind, neue Kontonummern erhalten. "Wir bitten alle, die kurz vor dem 1. April Geld mit einem Formular überweisen wollten, aber die Transaktion bislang nicht ausgeführt wurde, sich bei uns zu melden", erklärt Axel Lueg. Zudem sollen nach und nach überall einbruchssichere Bank-Briefkästen eingebaut werden: "Wir arbeiten fieberhaft an einer Lösung."