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Friseursalon Friseursalon Heyroth Bahnhofstraße Bernburg: Hier werden Männer verwöhnt

Von Felix Filke 03.11.2018, 09:57
Thomas Heyroth arbeitet noch ganz klassisch mit einem Rasiermesser.
Thomas Heyroth arbeitet noch ganz klassisch mit einem Rasiermesser. Pülicher

Bernburg - Thomas Heyroth geht mit gutem Beispiel voran. Der Friseurmeister, der sich nicht nur um das Haupthaar, sondern auch die Gesichtsbehaarung seiner Kunden kümmert, trägt einen stattlichen Vollbart.

Zwar muss man sich keinen Bart wachsen lassen, um den Salon an der Bahnhofstraße zu betreten – aber bedient werden dort ausschließlich Männer. „Ich bin ein reiner Herrenfriseur“, sagt Heyroth.

Die Spezialisierung erfolgte zum einen aufgrund der räumlichen Bedingungen: In dem 34 Quadratmeter kleinen Salon mit zwei Frisierplätzen kann Heyroth einem großen Ansturm von Kunden nicht gerecht werden. Und zum anderen hat der 40-Jährige festgestellt, dass es ein vergleichbares Angebot in Bernburg bislang nicht gibt.

Bei Heyroth soll der Mann in den Mittelpunkt rücken

Zwar bekommen Männer auch bei „normalen“ Friseuren die Haare geschnitten, „aber immer eher so nebenbei“. Hier soll nun der Mann in den Mittelpunkt rücken.

Während Heyroth seinen Bart selbst schneidet und pflegt, lässt er sich seine Haare von einem Friseur schneiden. „Das könnte ich zwar auch selber machen, aber man möchte ja auch verwöhnt werden.“ Dieses Verwöhn-Gefühl will er auch auf seine Kunden übertragen.

Dunkle Möbel und Schwarz-Weiß-Bilder wie in den 1950ern

Kräftiges Taigagrün an den Wänden, dunkle Holzmöbel und einige Schwarz-Weiß-Bilder: „Ich wollte es hier so einrichten wie in den 1940er und 50er Jahren“, sagt der Bernburger. Zum Wohlfühlkonzept gehört auch, dass es keine Termine gibt. „Männer wollen reinkommen, drankommen und fertig.“ Für diejenigen, die warten müssen, steht eine Couch bereit.

Den Salon führt Heyroth seit einem Monat, in Sachen Haareschneiden ist er in der Saalestadt aber kein unbeschriebenes Blatt: „Ich bin hier seit 22 Jahren Friseur.“ Gelernt hat er bei Detlef Müller in der Auguststraße und dort auch bis 2004 gearbeitet. „Das war eine sehr gute Schule.“

„Eine sehr gute Schule" bei Detlef Müller in Auguststraße

Die folgenden drei Jahre nahm er für den Salon Jaeschke in der Steinstraße die Schere in die Hand und ist seit 2007 selbstständig. Zunächst mit eigenem Laden in der Halleschen Straße und ab 2014 als mobiler Friseur.

Und nun hat er also seinen eigenen „Gentlemen’s Barbershop“. Schon sein Urgroßvater hatte in Braunschweig ein Friseurgeschäft, auch seine Mutter und Tante hatten den Beruf erlernt. „Ich habe das wohl im Blut“, sagt Heyroth, der nie etwas anderes werden wollte: „Ich habe immer nach einer Beschäftigung gesucht, die Kreativität verlangt. Und solch eine Vielfalt wie hier gibt es nur in wenigen Berufen.“

Konturen von Bart und Kopfhaar mit Rasiermesser

Der gebürtige Bernburger arbeitet nicht nur mit Schere und elektrischem Haarschneider, sondern auch ganz klassisch mit Rasiermesser. Damit setzt er beispielsweise die Konturen von Bart und Kopfhaar. Mit der Lage seines Salons gegenüber dem Bahnhof ist der 40-Jährige sehr zufrieden: „Die Erreichbarkeit und die Parkplatzsituation sind super.“ (mz)