Spielkonsole kommt nicht an Frau aus Bernburg wird Opfer eines Betrügers bei Ebay: PlayStation5 für 500 Euro kommt nicht an

Bernburg - Die Polizei im Salzlandkreis ermittelt gegen einen Betrüger, der eine junge Frau auf dem Internetportal „Ebay-Kleinanzeigen“ um 500 Euro geprellt hat. Der Mann könnte in Straubing (Bayern) wohnen, sicher ist das aber nicht.
Die 19-Jährige hatte den Betrug am Donnerstag angezeigt und erklärt, dem angeblichen Verkäufer einer Spielkonsole Ende Januar 500 Euro überwiesen zu haben, teilte Polizeisprecher Marco Kopitz mit. Als die von dem Mann angebotene „PlayStation 5“ nicht ankam und der Mann telefonisch plötzlich nicht mehr erreichbar war, recherchierte die geprellte 19-Jährige im Netz.
Das Ergebnis: Mindestens 14 weitere gutgläubige Käufer waren auf den Betrug hereingefallen und hatten Geld überwiesen.
Die Masche des Betrügers: Er bot dem weit entfernt lebenden Opfer an, sich selbst die Konsole abzuholen. Nachdem die junge Frau wegen der Entfernung nach Bayern abgelehnt hatte, bot der Betrüger den Versand gegen Vorkasse an.
Die endgültigen Verhandlungen liefen nicht über Ebay, sondern über WhatsApp
Diese Modalitäten wurden allerdings nicht über die Chat-Funktion bei Ebay ausgehandelt, sondern über den Messenger WhatsApp. „Wir haben die IBAN des Betrügers, auch die Kopie eines Ausweises, das sind Ermittlungsansätze“, sagte Polizeisprecher Kopitz. Ob das Konto noch existiere und der Ausweis überhaupt dem betrügerischen Verkäufer gehöre, werde nun ermittelt.
Im Dezember 2020 hatte die Polizei in Nabburg (Oberpfalz) von mehr als 50 Opfern eines gefälschten Ebay-Shops berichtet. Auch diese Käufer hatten jeweils knapp 500 Euro für die im Handel häufig ausverkaufte Spielkonsole bezahlt.
Der Polizist rät Kunden von spontanen Online-Geschäften ab. Stattdessen sollte man sich über den Online-Shop bzw. den Verkäufer im Netz informieren. Und: „Finger weg von Verhandlungen außerhalb des Portals, auch wenn das Angebot 20 Euro billiger ist.“
Welches Ausmaß solche Delikte annehmen können, zeigt der Fall eines Hartz-IV-Empfängers aus Hettstedt: Der 43-Jährige war im Juli 2019 am Landgericht Magdeburg wegen Beihilfe zum Betrug in 427 Fällen zu vier Jahren Haft und Einweisung in eine Entziehungsanstalt verurteilt worden.
Der Drogenabhängige hatte als Komplize zweier bisher nicht festgenommener Krimineller von Bernburg aus über Ebay hunderte Kunden bundesweit um ihr Geld gebracht, indem er ihnen Fernseher, Klimageräte und PC-Zubehör per Vorkasse „verkaufte“. Binnen einer Woche ergaunerte das Trio rund 320.000 Euro. (mz)