1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Bernburg
  6. >
  7. Feuerwehr im Dauereinsatz: Feuerwehr im Dauereinsatz: Brände ohne Ende

Feuerwehr im Dauereinsatz Feuerwehr im Dauereinsatz: Brände ohne Ende

Von Carsten Roloff und Torsten Adam 04.07.2018, 05:56
Zwischen Latdorf und Poley pflügte ein Landwirt auf seinem Acker Brandschneisen, um das Feuer unter Kontrolle zu bringen.
Zwischen Latdorf und Poley pflügte ein Landwirt auf seinem Acker Brandschneisen, um das Feuer unter Kontrolle zu bringen. Engelbert Pülicher

Bernburg - Die Brandgefahr auf den ausgedörrten Feldern des Altkreises Bernburg steigt von Tag zu Tag.

„Seit den Mittagsstunden hatten wir aus diesem Grund allein sieben Feuerwehreinsätze im Altkreis Bernburg“, konstatierte Kreisbrandmeister Hans-Ulrich Robitzsch am frühen Dienstagabend.

Weil nicht ausgeschlossen werden konnte, dass auch in den späteren Abendstunden irgendwo Flammen in Feld und Flur auflodern, seien sämtliche Feuerwehren mindestens bis 20 Uhr in ihren Gerätehäusern in Alarmbereitschaft geblieben.

Die extreme Trockenheit spiegelt sich auch in der Waldbrandwarnstufe. Seit Anfang der Woche gilt die höchste Alarmstufe 5 im Salzlandkreis.

Am Dienstagnachmittag hingen plötzlich riesige Rauchwolken am zuvor azurblauen Himmel von Bernburg. Fast gleichzeitig schlugen zwischen Latdorf und Poley sowie in der Nähe von Leau Flammen aus Getreidefeldern, die in den nächsten Tagen abgeerntet werden sollten.

Die Poleyer Landstraße musste wegen der Löscharbeiten gesperrt werden. Für die Landwirte entstand ein immenser wirtschaftlicher Schaden. Erst am Abend konnten die alarmierten Feuerwehrleute aus dem gesamten Altkreis die Brandherde in den Griff bekommen.

Die Ernte ist im wahrsten Sinne des Wortes in Flammen aufgegangen, aber die Anwohner sind dank des pausenlosen Einsatzes der Feuerwehrleute noch einmal mit dem Schrecken davon gekommen.

Die Landwirte unterstützten die Löschkräfte und zogen mit den Pflugscharen Schneisen in die Felder, um die Brände einzudämmen.

„Wir hatten schon einige kritische Situationen zu meistern. Beim Brand nahe Leau drehte plötzlich der Wind. Neben der vorherrschenden Trockenheit hat uns diese Tatsache die Löscharbeiten erschwert“, schilderte Robitzsch die komplizierte Lage während des Einsatzes.

Dabei hatten die Feuerwehrleute vor allem die Wohnhäuser und das Flanschenwerk samt Umspannwerk im Blick.

Ständig ertönten in der Kommandozentrale von Könnerns Wehrleiter Detlef Röthling Lagebeschreibungen und Bitten um Hilfe. Die Koordinierung klappte trotz erschwerter Bedingungen. Menschen kamen nicht zu Schaden.

Nachdem die Sirenen ertönten, machten sich Nienburgs Bürgermeisterin Susan Falke (parteilos) und ihre Ordnungsamtsleiterin Angela Müller sofort auf den Weg zum Feuer bei Latdorf.

„Wir haben schnell ein paar Getränke für die Helfer eingepackt“, berichtete Susan Falke. Ihr fiel ebenso ein Stein vom Herzen wie den Besitzern von acht Huskys. Die Hunde konnten rechtzeitig von einem gefährdeten Grundstück gerettet werden.

Beim Gassigehen mit ihren Vierbeinern hatte eine Frau bereits am Montagabend am Verbindungsweg zwischen Zepzig und dem Bernburger Plattenbauwohngebiet einen Brand entdeckt.

Sie verständigte sofort die Kreisleitstelle. Aktive der Feuerwehren Bernburg und Peißen löschten die Flammen, die sich auf einer Fläche von 100 Quadratmetern ausgebreitet hatten. (mz)

Am Verbindungsweg zwischen Zepzig und dem Bernburger Plattenbauwohngebiet brannte bereits am Montagabend ein Stoppelfeld.
Am Verbindungsweg zwischen Zepzig und dem Bernburger Plattenbauwohngebiet brannte bereits am Montagabend ein Stoppelfeld.
Pülicher
In Latdorf waren auch die Baalberger Retter, wie Jens Conrad, im Einsatz.
In Latdorf waren auch die Baalberger Retter, wie Jens Conrad, im Einsatz.
Pülicher
Zwischen Leau und Bebitz brannte ein Kornfeld.
Zwischen Leau und Bebitz brannte ein Kornfeld.
Pülicher