Feuerwehr Feuerwehr: Ilberstedter Kameraden feiern Jubiläum

Ilberstedt/MZ - Der rote Lindwurm aus Feuerwehrfahrzeugen zog sich durch die Gemeinde lang hin. Insgesamt 17 Fahrzeuge fuhren am frühen Samstagnachmittag durch die Straßen von Ilberstedt, um bei dem Festumzug auf das 115-jährige Jubiläum der Feuerwehr aufmerksam zu machen. Angeführt wurde der Umzug von Ortswehrleiter Matthias Stiemer, Verbandsgemeindebürgermeister Steffen Globig von der Verbandsgemeinde Saale-Wipper und Ortsbürgermeister Lothar Jänsch. Nach dem Umzug waren die Anzugträger so stark durchgeschwitzt, dass es Jänsch erst einmal zum Hemdenwechsel nach Hause zog.
Der Umzug wurde aber auch zu einer spannenden Sache für die Kleinsten. „Die Kinder freuen sich schon eine ganze Weile darauf“, erklärte Eileen Müller. Die Leiterin der Kinderfeuerwehr zog mit elf Kindern im Alter bis zu neuen Jahren mit dem Zug. Jüngste Teilnehmerin war die gerade einmal zwei Jahre alte Aline. Manuel Zängerling hatte einen kleinen Trecker mit Warnsignal und Hupe ausgestattet. Der 29-Jährige transportierte eine alte Spritze aus dem Jahre 1936. Hinter ihm auf dem Hänger waren Lars Ziesche (28) und Michel Pfeiffer (23) in historische Feuerwehruniformen geschlüpft, um eine Situation wie vor einigen Jahrzehnten darzustellen.
„Jetzt trinken wir noch ein Gla-serl Wein“ intonierte die Schalmeienkapelle aus Grimschleben, als der Zug, der vom Feuerwehrhaus aus losgezogen war, gerade die Breite Straße erreicht hatte. Mit „Rucki Zucki“ ging es vorbei an der Kirche über die Neue Straße bis zurück zum Feuerwehrgelände, wo bereits verschiedene bunte Stände mit Kinderspielen aufgebaut waren.
Torsten Ermentraut ist einer jener Feuerwehrleute, die bereits seit vielen Jahren als Aktive dabei sind. „Zu DDR-Zeiten konnte man schon mit 16 Jahren in die Feuerwehr eintreten“, berichtete der 44-Jährige, der beruflich als Operator für Digitalfunk bei der Polizei in Magdeburg arbeitet. „Wir feiern heute unseren 115. Geburtstag, wer weiß was in fünf oder zehn Jahren ist“, meinte Wehrleiter Matthias Stiemer, der neben den Feuerwehren aus Alsleben, Aderstedt, Plötzkau, Güsten und Peißen auch eine befreundete Wehr aus Westeregeln begrüßen konnte. Gekommen war auch die Feuerwehr Esbeck, die zur Stadt Schöningen im Landkreis Helmstedt gehört. „Wir haben seit 22 Jahren Kontakt zu den Kameraden in Ilberstedt“, sagte Kai Schöndaube, Ortswehrmeister der Freiwilligen Feuerwehr Esbeck. Die Ilberstedter Ortsfeuerwehr untersteht der Verbandsgemeinde Saale-Wipper. „Wir haben derzeit noch sechs Ortswehren“ erläuterte Gemeindewehrleiter Gert Lehmann, der beruflich in der Leitstelle des Salzlandkreises in Staßfurt arbeitet. „Ilberstedt stellt im Bereich der Verbandsgemeinde die jüngste Wehr“, erklärte der Gemeindewehrleiter, zu dessen Ortswehren außer Ilberstedt auch Amesdorf, Giersleben, Alsleben, Güsten und Plötzkau gehören.
Im kommenden Jahr hofft die Feuerwehr Ilberstedt auf den Um- und Ausbau ihres Feuerwehrhauses, das noch aus dem Jahre 1927 stammt. Die ehemalige Garage liegt in einer Senke. Es geht darum, die grundlegenden Bedingungen für die Wehrleute zu verbessern.
