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Betrugsversuch Falschanrufe von Interpol und Europol

Polizei warnt davor, am Telefon zu viel preiszugeben.

28.07.2022, 08:00
Vorsicht: Telefonbetrüger geben sich als Poliziei aus.
Vorsicht: Telefonbetrüger geben sich als Poliziei aus. Foto: Agentur

Bernburg/MZ - Die Polizei Sachsen-Anhalt warnt in einer Pressemitteilung vor einer neuen Art des Telefonbetrugs. In einer neuen Masche würden sich Betrüger am Telefon als Mitarbeiter von Europol oder Interpol ausgeben. Dadurch würde versucht werden, den Opfern der fingierten Anrufe sensible Daten zu entlocken.

Nur Computer-Stimme

Laut Polizei Sachsen-Anhalt würden sie Anrufe wie folgt ablaufen: Wenn das Telefon klingelt, hört die angerufene Person anstelle eines Anrufers über eine deutsche Mobilfunknummer, eine englischsprachige Bandansage, die vortäuscht, der Anruf wäre von der Polizei, von Interpol oder Europol („Federal Police Department“).

Die Computer-Stimme sagt, dass mit der Identität, dem Ausweis (ID card) der angerufenen Person ein Problem besteht, oder deren Ausweis bei Straftaten missbraucht worden wäre. Die Bandansage fordert den oder die Angerufenen auf, eine Ziffer (meist die Ziffer „1“) zu drücken, um zu einem Mitarbeitenden der Polizei (Police Officer) weiter geleitet zu werden.

Bei ihren Anrufen nutzen die Täter ein spezielles technisches Verfahren, weshalb ihre Opfer eine tatsächlich zu Europol oder einer deutschen Polizeidienststelle gehörende Telefonnummer angezeigt bekommen.

Das Ziel der betrügerischen Anrufe ist unterschiedlich, heißt es im Präventionshinweis der Polizei Sachsen-Anhalt weiter. Durch das Drücken der vorgegebenen Ziffer ist es eventuell möglich, dass teure Verbindungen aufgebaut werden. Meist wird das Opfer mit einer Person verbunden, die vorgibt, von der Polizei zu sein.

Sie versucht nun mit geschickter Gesprächsführung, auch mit Androhung von Haft, dem Opfer sensible Daten zu entlocken. Offensichtlich werden in solchen Gesprächen persönliche Daten abgeglichen, aktualisiert oder zusätzlich in Erfahrung gebracht, die dann für weitere Straftaten Verwendung finden können.

Angeblich Konto betroffen

Wie es in der Pressemittelung weiterhin heißt, würden sich in einzelnen Fällen die Täter als Police Officer oder Mitarbeiter des Federal Police Department, Interpol oder Europol bezeichnen. Angeblich sei auch das Bankkonto betroffen oder es gäbe ein großes Ermittlungsverfahren. Würde man eine Auskunft verweigern, müsse man unter Umständen mit fünf Jahren Haft rechnen.

Um sich vor den betrügerischen Anrufen zu schützen, empfiehlt die Polizei: sofort aufzulegen, wenn die Bandansage ertönt; keine Ziffer zu drücken; sich nicht in ein Gespräch verwickeln und schon gar nicht unter Druck setzen zu lassen; keine sensiblen Daten herauszugeben, keinen Aufforderungen zu folgen; und niemals Geld an unbekannte Personen zu übergeben.