Facebook-Auftritt Facebook-Auftritt: Bernburger Studenten beraten 1. FC Magdeburg

Strenzfeld - Fußball ist derzeit in aller Munde. Auch in der digitalen Welt ist der Ballsport eines der bestimmenden Themen - nicht nur dieser Tage während der Europameisterschaft. Denn längst hat „König Fußball“ Einzug in das Internet und die sozialen Medien gehalten.
Und das über alle Ligen hinweg. Kein Wunder, dass Fußballclubs immer häufiger auf die Wirkung von Facebook, Twitter, Youtube und Co. setzen - mal mehr, mal weniger erfolgreich, wie vier fußballbegeisterte Masterstudenten aus dem Bereich Online-Kommunikation während ihres Praxisseminars in diesem Sommersemester feststellen konnten.
Sie haben den Facebook-Auftritt des 1. FC Magdeburg (FCM) unter die Lupe genommen, Wettbewerber geprüft und anschließend eine Social-Media-Marketingstrategie für den Drittligisten entwickelt. Der erste Schritt: eine Analyse des Ist-Zustandes, wie der Magdeburger Jan Biesinger erzählt.
Demnach handele es sich bei den Facebook-Fans des FCM überwiegend um 25- bis 34-jährige Männer, die zu 90 Prozent in einem 100-Kilometer-Umkreis von Magdeburg wohnen. „An Spieltagen herrscht eine starke Interaktion“, so der Student. Fotos und Videos erhalten die meiste Aufmerksamkeit; je nach Thema werden bis zu 150.000 Personen erreicht.
Zwar liege der Drittligist mit 94.130 Likes („Gefällt mir") weit hinter dem FC Bayern, der 37.838.065 „Gefällt mir“-Angaben verbuchen kann. Aber: „Der FCM hat einzigartige Fans, die einzigartig reagieren“, sagt Kommilitone Fabian Helbing. So erzielen Stimmungs-Beiträge oder Geschichten über Legenden bis zu 12.000 Reaktionen. Und: Die Fans helfen sich gegenseitig weiter, beispielsweise bei Fragen zum Ticketverkauf.
Diese hohe Partizipation gelte es zu vertiefen und wirtschaftlich zu nutzen, resümiert Marco Weber. Dabei sollte der Verein die Inhalte nicht einfach nur online veröffentlichen, sondern auch in Diskussionen mit einsteigen und die Fans gezielt ansprechen.
Wie, das haben die vier Zweitsemester vorgemacht. Jeweils zwei Wochen lang haben sie laut Maximilian Müller Werbeanzeigen auf der Facebook-Seite des FCM geschaltet, um die Zahl der KidsClub-Mitglieder, der allgemeinen Mitglieder sowie der Dauerkarten-Besitzer zu erhöhen - mit Erfolg. Was nicht zuletzt die FCM-Vertreter freut, die am vergangenen Freitag zur Abschlusspräsentation des Projektes in das Bernburger Metropol gekommen sind.
„Unsere Erwartungen wurden übertroffen“, meint Stephan Lietzow, Leiter Marketing und Ticketing. Die Studenten hätten sehr engagiert gearbeitet. „Sie haben uns das Optimierungspotenzial aufgezeigt“, ergänzt FCM-Pressesprecher Norman Seidler, „und unser Verhalten damit beeinflusst.“ So will der Verein künftig vermehrt auf die Dosierung der Beiträge, vor allem hinsichtlich der Länge und der Themenwahl, achten und gegebenenfalls Geld investieren, um diese zu bewerben.
Sollten die Strategien umgesetzt werden, sei der Aufstieg, zumindest aus Social-Media-Sicht, in die erste Liga möglich. Die Fans, so sind sich die vier Studenten sicher, seien schon jetzt Champions League-würdig. (mz)