Von 103 Bewerbern Esco-Steinsalzbergwerk Bernburg: Sieben junge Männer beginnen Berufsausbildung

Bernburg - Ein unterirdisches System von Gängen und Abbaufeldern, dazu über Tage eine Produktionsanlage, die schon aus einigen Kilometern Entfernung sichtbar ist: Das Esco-Salzbergwerk ist einer der größten Arbeitgeber in Bernburg. Und es hat seit Monatsbeginn sieben neue Auszubildende.
„In diesem Jahr hatten wir außergewöhnlich viele Bewerber“, berichtet Ines Falke, Verwaltungsleiterin bei Esco. Waren es in den vergangenen Jahren um die 70, wollten in diesem Jahr sogar 103 Schulabgänger ihre Lehre im Salzwerk antreten.
Gute Noten, Verhalten und keine Fehltage
„Wer die entsprechenden Noten, ein gutes Sozialverhalten und keine unentschuldigten Fehltage vorweisen konnte, wurde zu einem elektronischen Einstellungstest eingeladen.“
Die besten Bewerber in den vier Kategorien Industriemechaniker, Elektroniker, Bergbautechnologen und KFZ-Mechatroniker durften dann in einem persönlichen Gespräch den potenziellen zukünftigen Arbeitgeber kennenlernen.
Industriemechaniker, Elektroniker und Bergbautechnologen
Unter den 103 Bewerbern durchgesetzt haben sich am Ende: Tony Herz und Tim Sommer, die bei Esco in den nächsten Jahren zum Industriemechaniker ausgebildet werden; Johannes Tietz und Nico Egerer lernen den Beruf des Elektronikers.
Lieven Rach und Mick Eisner sind angehende Bergbautechnologen und Vincent Rockmann absolviert eine Lehre zum KFZ-Mechatroniker. Sie alle stammen aus dem Salzlandkreis.
„Außerdem arbeitet mein Vater auch hier“, sagt Tony Herz
„Ich wollte unbedingt in einem großen Unternehmen lernen, das auch Zukunft hat“, erklärt Tony Herz. „Außerdem arbeitet mein Vater auch hier.“ Er und die anderen Auszubildenden erhoffen sich natürlich eine Übernahme nach der Ausbildung. Das ist auch das Ziel des Unternehmens, möglichst viele Azubis nach der Lehre zu übernehmen.
„Wenn sie sich gut schlagen, können sie alle hier noch bis zur Rente arbeiten“, sagt Ines Falke und lacht. Zunächst werden sie den ersten Teil der Ausbildung im Kaliwerk Zielitz oder bei der Bildungsgesellschaft Bernburg (BTZ) verbringen.
Im letzten Lehrjahr erfolgt dann die praktische Ausbildung bei Esco. Mittlerweile haben die sieben „Neuen“ auch schon den Gesundheitscheck bestanden. „Hier gibt es regelmäßige Untersuchungen, auch im späteren Arbeitsleben“, erklärt Werkssanitäter Jens Hammermann.
Arbeit unter Tage bei über 28 Grad Celsius ist anstrengend
Gerade die Arbeit unter Tage bei konstant mehr als 28 Grad Celsius sei körperlich anstrengend. Deswegen werde unter anderem das Blut untersucht, ein Sehtest und ein Belastungs-EKG gemacht.
Die Untersuchungen finden direkt am Standort statt. „Das rührt noch aus DDR-Zeiten her“, berichtet Jens Hammermann. Damals arbeiteten bis zu 1 500 Menschen im heutigen Esco-Salzbergwerk.
Esco präsentiert sich nach eigenen Angaben vor allem auf Job- und Ausbildungsmessen in der Region, geht in Schulen und betreibt viel Werbung, um geeignete Auszubildende zu finden. Das Unternehmen hat aktuell rund 470 Mitarbeiter, etwa die Hälfte von ihnen arbeitet im Schichtdienst unter Tage. Für die Angestellten gibt es nicht nur Sauna und Fitnessraum, sondern auch ein betriebliches Gesundheitsmanagement und sogar eine Volleyballmannschaft. (mz)