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Erdgas-Untergrundspeicher Erdgas-Untergrundspeicher Katharina Peißen bei Bernburg: Besucher bekommen Einblick in Betrieb

Von Andreas Braun 13.05.2019, 14:48
In der Verdichterhalle im alten Teil des Werkes zeigt Thoralf Kursawa, wo das Erdgas verdichtet wird. Es wird auf einen Druck von 11 bis 100 bar kompensiert.
In der Verdichterhalle im alten Teil des Werkes zeigt Thoralf Kursawa, wo das Erdgas verdichtet wird. Es wird auf einen Druck von 11 bis 100 bar kompensiert. C. Schreiber

Peissen - „Wir wollen zeigen, was hier vor Ort entsteht und auch einen kleinen Einblick gewähren.“ Stephan Dewald, einer von zwei Geschäftsführern des Untergrundspeichers (UGS) „Katharina“, empfing die Gäste, die am Samstag zum Tag der offenen Tür zu einem der größten UGS für Erdgas in Europa gekommen waren. Es waren recht viele, angesichts des Wetter, das sich nicht von der sonnigen Seite zeigt.

Das Interesse an dem, was man gar nicht sieht, sondern nur erahnen kann, ist groß. Das Gebiet der Übertageanlagen des Untergrundspeichers ist sonst nicht so leicht zugänglich. Also nutzten viele Besucher die Möglichkeit, sich einmal umzusehen. Mit Bussen wurden Fahrten über das Gelände angeboten, die auch gern angenommen werden.

„Katharina“ ist ein gemeinsames Unternehmen der VNG und Gazprom

Es ging durch zwei Werksteile. Einmal die alte Anlage des UGS der Verbundnetz Gas AG mit der Verdichterhalle mit Maschinen von 1972, die immer noch ihren Dienst tun, und eben „Katharina“. Das Speicherprojekt wurde 2011 begonnen. Es ist ein gemeinsames Unternehmen der Verbundnetz Gas mit Sitz in Leipzig und der russischen Gazprom.

Gazprom ist der größte Gaslieferant für Europa und die Türkei. Ein Global Player im Erdgasmarkt. Mit politischer Bedeutung. Denn nicht jedem schmeckt es, dass Deutschland sich von Erdgas aus Russland abhängig macht.

Doch Dewald ist lange genug im Geschäft. „Es gab, egal was weltpolitisch passierte, nie Probleme mit Lieferungen. Wir konnten uns immer auf einander verlassen“, sagt er. Man sei aufeinander angewiesen. Deutschland braucht verlässliche Lieferungen, Russland das Geld, das pünktlich gezahlt wird.

Deutschland und Russland seien aufeinander angewiesen, sagt Geschäftsführer Stephan Dewald

Zudem passt die Philosophie von Gazprom zu der des UGS. Denn während auf dem Markt vordringlich vorherrscht, Erdgas einzukaufen und zu verbrauchen und nicht erst zu speichern, verfolgt Gazprom eine andere Strategie. Denn hier weiß man, wenn in Sibirien der Forst mit aller Härte zuschlägt, dass es mit der Förderung einmal ins Stocken geraten kann.

Dann wird der UGS interessant und speist in das Netz ein. Wenn der Speicher „Katharina“, der nach der Zarin von Russland benannt wurde, die in Anhalt geboren wurde, im Jahr 2025 fertig ist, wird er 12 Kavernen zählen, in denen 600 Millionen Kubikmeter Gas lagern.

Das ist eine Menge, die 330.000 Haushalte ein Jahr lang mit Erdgas versorgen könnte. Derzeit sind acht Kavernen, Hohlräume, die aus dem Salz gelöst werden, fertig, (mz)