Eismaschinen laufen auf Hochtouren
BERNBURG/MZ. - Zur Zeit werden in den Eisdielen der Region Rekordumsätze gemacht. Bei den konstant hohen Temperaturen erfrischen sich Jung und Alt gerne mit einem leckeren Eis. Die Eisproduktion läuft daher auf Hochtouren, auch im Bernburger Traditionsbetrieb Café Schmelzer am Brailleplatz ist die Eismaschine täglich fast rund um die Uhr im Einsatz.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, das Eis herzustellen, erklärt Inhaber Gerhard Schmelzer, ohne sein Rezept bis ins letzte Detail zu verraten. Für die Bernburger war die schmelzersche Eiscreme schon immer etwas ganz besonderes. Früher wurde zur Eisherstellung frische Milch verwendet, sie wurde mit den jeweiligen Zutaten gekocht. Diesen Vorgang nennt man Pasteurisieren, erklärt der Konditor. Die frischen Zutaten werden durch das Abkochen keimfrei gemacht und halten sich schließlich länger. Das ist praktisch, wenn goße Mengen verarbeitet werden müssen.
Bei dieser Methode der Eisherstellung entsteht von Natur aus sehr viel Wärme. So wird die Eisdiele zum heißen Arbeitsplatz. Nach dem Kochen wird die Masse schrittweise heruntergekühlt. Aber da sich der Aufwand nur für sehr große Mengen lohnt, damit sich der Aufwand rechnet, kann das Eis nicht täglich frisch angeboten werden.
"Deshalb nutzen die meisten Eisverkäufer eine einfachere Technik, um das Eis immer frisch herstellen zu können", erklärt Schmelzer. Fertige Eispulver werden mit H-Milch oder mit Wasser in die Eismaschine gegeben und das Eis kann somit schnell und auch in kleinen Mengen hergestellt werden. Da die Pulver eine hohe Qualität aufweisen, wird dieses Verfahren von vielen Eisverkäufern praktiziert. Aber noch immer ist Schmelzers Eis richtiges Milcheis. Das auf minus acht Grad gekühlte Eis enthält damit mindestens 70 Prozent Milch. So verlangt es das Deutsche Lebensmittelbuch in seinen Leitsätzen für Speiseeis.
Im Café Schmelzer verlangen die Kunden jetzt am häufigsten die traditionellen Eissorten Vanille, Erdbeere und Schokolade. "Der größte Renner zurzeit ist jedoch Stracciatella", sagt Gerhard Schmelzer. Diese Sorte ist auch sein ganz persönlicher Favorit. Und von seinem Eis ist er überzeugt. "Ich esse am Tag bis zu zwanzig Kugeln Eis", sagt er.
"Aber die Kunden wollen öfter mal etwas neues sehen", erklärt Schmelzer. Deshalb nimmt er immer wieder neue Geschmacksrichtungen in sein Sortiment auf. Vor allem würden die Kunden ihr Eis gern verfeinert mit Früchten, Sahne, Likören oder anderen Zutaten essen. Und auch solche Eisspezialitäten bietet er an.
Im Moment läuft das Geschäft natürlich prima, freut sich der Konditor über viele Kunden und Gäste im Eiscafé. Und das, obwohl viele bei den sehr hohen Temperaturen lieber ins Schwimmbad gehen und seltener ein Café besuchen. Diese Hitze ist auch für seine Kühltruhen problematisch. Die benötigen jetzt viel Strom um die niedrige Temperatur zu halten und müssen ständig kontrolliert werden.
Aber Gerhard Schmelzer ist für die nächsten warmen Tage gewappnet. "Unsere Eismaschine ist leistungsstark", erklärt er, "im Café Schmelzer wird schon seit 100 Jahren Eis hergestellt und auch in diesem heißen Sommer werden wir zahlreiche Kunden mit unserem Eis erfrischen können."