Drachenbootregatta Die „Quietscheenten“ sind am Ende auf der Saale in Bernburg eine Schnabellänge voraus
Die drei Finalisten liefern sich ein spannendes Rennen auf der Saale. Am Ende können die Vorjahreszweiten jubeln.

Bernburg/MZ. - Natürlich hätten sie gern gewonnen. Sogar der Sekt für die Sektdusche stand schon bereit. Aber dann reichte es für die „Kiezpiraten“ bei der 19. Drachenbootregatta des Bernburger Ruderclubs (BRC) auf der Saale am Samstag doch „nur“ für Platz zwei. Die Enttäuschung aber hielt sich in Grenzen. „Es ist keine Schande, gegen die Quietscheenten zu verlieren“, meinte einer der Kiezpiraten. Und die Sektdusche gab es trotzdem. Dritte im Finale wurden die Feser-Drachen. Dabei hätte das Ergebnis auch anders ausfallen können, denn das Rennen blieb bis zum Schluss spannend. Am Ende lagen die Quietscheenten eben die entscheidende Schnabellänge voraus.
Schon in Vorjahren stark
Und tatsächlich gehörten die „Quietscheenten“ auch in der Vergangenheit immer zu den besten Teams: Seit 2011 ist die Mannschaft bei der Drachenbootregatta dabei. 2021 und 2022 holten sie den Pokal, im vergangenen Jahr waren sie Zweiter geworden. Der Vorjahressieger, die „Hamster aus Bründel“, hatte es dieses Mal nicht ins A-Finale geschafft. Trotz aller Erfolge bei vorherigen Teilnahmen ist es auch dieses Mal kein ein Selbstläufer für die Quietscheenten nicht gewesen. „Das Starterfeld ist so stark, dass immer alles passieren kann“, sagte Trainer Jürgen Wassermann. Vor allem „die altbekannten Teams sind alle auf Augenhöhe“. Auch die dritten Finalisten, die Feser-Drachen, hatten mit dem Platz ganz oben auf dem Podest geliebäugelt. „Der Sieg wäre toll“, hatte Moritz Hartung noch vor dem Finale gesagt. Zumindest aber wollten sie besser sein als bei ihrer letzten Teilnahme vor zwei Jahren als sie Dritte wurden und hatten dafür nach eigenen Angaben auch „hart trainiert“. Allerdings hatte Moritz Hartung schon vor dem Finale gewusst, dass es nicht einfach würde. „Alle, die im Finale stehen, haben es verdient.“ Zumal alle Mannschaften bis dahin schon mindestens drei Rennen in den Armen hatten.
13 Mannschaften gehen an den Start
Insgesamt 13 Freizeitmannschaften waren am Samstag an den Start gegangen, darunter mit den „Sodastreamer(n)“ (Solvay), den „Stahlpiraten“ (Flanschenwerk Bebitz) und den „Sodadrachen“ (Qemetica Staßfurt) drei Neulinge, die sich durchaus achtbar schlugen. Schon in den Vorläufen ging es zum Teil so knapp zu, dass es für die zahlreichen Zuschauer auf beiden Saale-Seiten mit dem bloßen Auge oft kaum auszumachen war, wer das Rennen gewonnen hatte. „Das Niveau war wirklich stark und hat sich im Vergleich zu den Vorjahren noch einmal gesteigert“, schätzt auch Regattaleiter Daniel Sobotta ein. Am Ende erhielten alle Teilnehmer ihren wohlverdienten Applaus.
Oberbürgermeisterin Stammgast
Bernburgs Oberbürgermeisterin Silvia Ristow (Die Linke) dankte dem Bernburger Ruderclub für „eine tolle Veranstaltung“, deren besondere Atmosphäre sie jedes Jahr wieder aufs Neue genießt. Sie ist selber mit den „Stadtdrachen“ Stammgast bei der Regatta, wobei sich das Team inzwischen in „Stadtdrachen&friends“ umbenannt hat.
Zwar hat es bisher noch nie für ganz vorn gereicht, auch dieses Mal lag die Mannschaft auf Platz neun eher im hinteren Mittelfeld, aber das sei auch eher zweitrangig. Schon jetzt freue sie sich auf die nächste Drachenbootregatta, die dann ihre 20. Auflage erlebt.
„Einer für alle, alle für einen“
Dann werden sicher auch die Quietscheenten wieder dabei sein. „Das ist einfach ein toller Wettbewerb“, sagt Jürgen Wassermann, der sich selbst als „Drachenboot infiziert“ beschreibt und regelmäßig trainiert. Besonders gefällt ihm der Team-Gedanke. „Hier gilt wirklich das Motto: Einer für alle, alle für einen.“ Daher hält er die Veranstaltung des BRC auch für sehr gut geeignet, etwa bei Firmen, die eine Mannschaft an den Start schicken, um den Teamgeist zu stärken.
Zahlreiche Zuschauer feuern Teams an
Auch Daniel Sobotta ist zufrieden: Sowohl mit der Anzahl der Teams, die im Vergleich zum Vorjahr gleich geblieben ist, als auch mit den zahlreichen Zuschauern, die die Mannschaften den ganzen Tag über angefeuert haben.
