Die große Angel ist schon fest in kleinen Händen
PLÖTZKAU/MZ. - Casting wird diese Sportart genannt, bei der man mit einer Angel und dem Pendelwurf versucht, ein Gewicht im Zentrum des kleinsten Rings der so genannten Arenbergscheibe zu platzieren.
Eine gute Übung, um später gezielt das Ende der Angelsehne in ein Gewässer, das von vielen Bäumen umgeben ist, zu werfen. Bevor es soweit ist, in die Praxis überzugehen, müssen die Kinder der Plötzkauer Angelarbeitsgemeinschaft unter Anleitung von Helmut Lisock noch ein paar Trockenversuche starten. Seit Anfang dieses Schuljahres probieren sich die Grundschüler einmal in der Woche mit erkennbarem Einsatz an der langen Angelrute. Zu diesem neuen Kursangebot gekommen sind die elf Erst- bis Viertklässler durch die starke Resonanz der Jugendlichen im Dorf.
"Wir haben eine große Anzahl von jungen Menschen, die sich dafür interessieren, eine Fischereiprüfung abzulegen", erklärt Lisock, der nun auch den Jüngsten der Gemeinde die Gelegenheit bieten möchte, sich mit dieser Sportart zu beschäftigen. "Angeln bedeutet aber nicht nur Fische zu fangen, sondern unter anderem auch zu wissen, woraus solch ein Tier besteht", klärt er die Sechs- bis Zehnjährigen über die umfangreiche Freizeitbeschäftigung auf.
Hier lernen sie zudem sich richtig in der Natur und in der Umwelt zu verhalten. "Ich habe auch schon erfahren, welche Fische man angeln darf und welche nicht", erzählt der zielstrebige neunjährige Benedikt, der durch seinen Opa zu diesem Hobby kam. Nun möchte er selbst im nächsten Jahr seinen Jugendfischereischein erhalten, wofür man die Prüfung bereits im Alter von acht Jahren ablegen kann.
Die achtjährige Vanessa hingegen nutzt diese Beschäftigung, um im Freien zu sein: "Als ich das erste Mal mit einem Freund angelte, war ich fasziniert, draußen in der Natur zu sein. Mir war es egal, ob man einen Fisch fängt oder nicht." Auf die Situation, selbst am Gewässer zu stehen und geduldig auf einen Fang zu warten, darauf müssen die Kinder nicht mehr allzu lange warten.
"Wenn das Wetter mitspielt, werden wir im Frühjahr das erste Mal an den Dorfteich gehen und versuchen, Fische zu fangen", berichtet Helmut Lisock, der neben seiner Tätigkeit als Arbeitsgemeinschaftsleiter auch Vorsitzender dies hiesigen Angelvereins ist und außerdem die Anglerverbandsjugend des Landes betreut. "Mir ist es wichtig, dass die Kinder später einer sinnvollen Beschäftigung nachgehen und nicht auf die falsche Bahn geraten", nennt er die Beweggründe für sein Engagement, das mit dem großen Interesse der Kinder immer wieder belohnt wird.