Der Beginn einer neuen Ära Der Beginn einer neuen Ära: Bernburger Lebenshilfe kauft Schullandheim Gnölbzig

GNÖLBZIG/MZ - Ende vergangenen Jahres hatten sich die Türen zum Schullandheim in Gnölbzig, einem Ortsteil Alslebens, geschlossen. Keiner wusste zum damaligen Zeitpunkt, was aus dem Haus und dem 4 500 Quadratmeter großen Grundstück werden würde, wenn der Landkreis dieses verkauft.
Ein Unternehmen steht dahinter
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Mehrere Monate geschah nichts. Ein potenzieller Käufer sprang im Dezember ab. Doch nun herrscht wieder Leben in der auch als Touristenstation bekannten Anlage. Denn die Lebenshilfe Bernburg hat bei einer zweiten Ausschreibung das ehemalige Rittergut Ende April dieses Jahres gekauft. Der Kaufpreis wurde stillschweigend vereinbart. Warum die Lebenshilfe letztlich den Zuschlag erhalten hat, erklärt sich Werkstattleiterin Jeannette Kirst mit dem Konzept: „Wir sind die einzigen, die das Objekt auch weiter als Schullandheim betreiben wollen.“ Zudem stehe mit der Lebenshilfe keine Einzelperson, sondern ein Unternehmen dahinter - mit Fachpersonal und Fuhrpark. So kann die Lebenshilfe neben verschiedenen pädagogischen Angeboten auch einen Fahrservice anbieten.
„Es ist eine Herausforderung, das Schullandheim zu betreiben, da wir keine Erfahrungswerte haben“, sagt Jeannette Kirst. Momentan stecke man noch in der „Findungsphase“. Im Winter sollen die Renovierungsarbeiten beginnen. „Uns ist bewusst, dass wir die Einrichtung nicht nostalgisch belassen können“, so die Werkstattleiterin. Dennoch werde man einen Teil der Räume im Stil der DDR-Jahre beibehalten, der andere Teil soll modern hergerichtet werden. Diese Gestaltung soll sich auch bei der Wahl des Geschirrs fortsetzen.
Bereits erste Buchungsanfragen
Weitere Informationen sowie Anmeldung bei Gabriele Krebsz unter Telefon 034691/2 85 56.
Übernachten können Erwachsene für zwölf, Kinder für sechs Euro - die Verpflegung kann hinzugebucht werden. Je nach Auslastung will die Lebenshilfe später bis zu zehn Mitarbeiter - mit und ohne Behinderung - beschäftigen. Langfristig gesehen soll sich das Heim über die Belegung finanzieren, so der Wunsch.
Erste Buchungsanfragen gibt es bereits. So war vor kurzem eine Zeltgruppe aus Schönebeck zu Besuch. „Demnächst steht eine Einschulungsfeier bevor“, berichtet Jeannette Kirst. Das Objekt wird demnach nicht nur als Schullandheim dienen. Mit dem Konzept sollen auch Familien und Firmen angesprochen werden. „Wer will“, so Jeannette Kirst, „kann das Gebäude für Feiern mieten oder die Räume für Tagungen und Schulungen nutzen“. Die Türen stehen jedenfalls schon jetzt für Gäste offen.
