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Bürgermeisterwahl in Könnern Bürgermeisterwahl in Könnern: Braumann ist neues Stadtoberhaupt

Von Susanne Schlaikier und Torsten Adam 22.03.2015, 20:52
Mario Braumann konnte im Rathaus bereits 45 Minuten nach Schließung der Wahllokale die ersten Glückwünsche zum Sieg entgegennehmen.
Mario Braumann konnte im Rathaus bereits 45 Minuten nach Schließung der Wahllokale die ersten Glückwünsche zum Sieg entgegennehmen. Engelbert Pülicher Lizenz

Könnern - Mario Braumann muss einfach gewinnen. Martin Zbyszewski hat ein gutes Gefühl. Aus mehreren Ortsteilen weiß der SPD-Stadtrat aus Könnern schon die Ergebnisse. In einigen Wahllokalen liegt der Haupt- und Planungsamtsleiter der Stadt vor seiner ebenfalls parteilosen Konkurrentin Anja van der Molen-Stolze, Anwältin und Ortsbürgermeisterin von Edlau. Zbyszewski ist am Sonntagabend extra ins Rathaus nach Könnern gekommen, um das Ergebnis der Stichwahl um das Amt des Bürgermeisters aus erster Hand zu erfahren. Und dann wird es am Ende richtig knapp: Mit 70 Stimmen Vorsprung setzt sich der 51-jährige Braumann gegen die zwölf Jahre jüngere Anja van der Molen-Stolze durch. Der Biendorfer beerbt damit seinen bisherigen Chef Rainer Sempert (FDP) und wird zu seinem Amtsantritt am 1. Juli im Rathaus nur das Zimmer wechseln müssen.

Nach Auszählung der Stimmzettel in den Wahllokalen hatte die Ilbersdorferin noch vorn gelegen. Doch mit der Briefwahl wendete sich das Blatt, stand Braumann als Sieger fest. Sein Jubel war kurz, aber intensiv. Die Anspannung fiel nach und nach ab. „Die vergangenen Wochen haben ganz schön Kraft gekostet“, sagte der Amtsleiter. Er habe zwar mit einem knappen Ausgang gerechnet. Mit einem solchen Herzschlag-Finale dann aber doch nicht. Immerhin sei der Unterschied deutlich größer als bei der Bürgermeisterwahl in Salzwedel, wo im Februar ganze drei Stimmen entschieden hatten, so Braumann.

„So ist Demokratie“

Auch seine Konkurrentin hatte ein knappes Ergebnis vorausgesehen. Dass es für sie nicht gereicht hat, nimmt sie sportlich. „So ist Demokratie“, sagte Anja van der Molen-Stolze der MZ. Sie werde künftig ihre ganze Energie in ihre private Firma und die Dozententätigkeit stecken.

Beim ersten Urnengang vor drei Wochen hatte der verheiratete Vater eines Kindes noch einen Vorsprung von 63 Stimmen auf Anja van der Molen-Stolze, mit der er souverän in die Stichwahl eingezogen war. Mirko Bader (CDU) mit 21,5 Prozent und Laurens Woudenberg (parteilos) mit 2,6 Prozent hatten damals das Nachsehen.

Die Wahlbeteiligung lag am Sonntag mit 40,64 Prozent nur unwesentlich niedriger als vor drei Wochen (40,93 Prozent). Während sie nur in Belleben anstieg und in den anderen Wahllokalen zurückging, stimmten in Zickeritz und Beesenlaublingen exakt so viele Menschen ab wie bereits beim ersten Urnengang. Diesmal nutzten dafür mehr Einwohner ihr Briefwahlrecht.

Wahlsieg in kleiner Runde feiern

Beide Kandidaten konnten ihre Wähler-Hochburgen verteidigen. Während Mario Braumann in der Stadt, bei der Briefwahl sowie im westlichen Territorium der Einheitsgemeinde punktete, machte van der Molen-Stolze im Osten Boden gut - am Ende zu wenig. Allein das Abstimmungsverhalten der Bellebener verhalf dem Amtsleiter zum Wahlsieg. Hier fuhr er fast 79 Prozent der Stimmen ein. Da fiel es kaum ins Gewicht, dass seine Mitbewerberin in Cörmigk und Gerlebogk jeweils deutlich mehr als 80 Prozent erreichte.

Seinen Sieg wollte Braumann in kleiner Runde zunächst im Rathaus feiern. Später wollte er auch mit seiner Familie zu Hause in Biendorf anstoßen. Seine Frau sei noch aufgeregter als er selbst gewesen und habe den Wahlausgang lieber in vertrauter Umgebung verfolgt, verriet er.

Sempert hatte nicht erneut kandidiert

Am 30. Juni wird das noch amtierende Stadtoberhaupt Rainer Sempert (FDP) nach 25 Jahren den Bürgermeisterstuhl räumen und in den Ruhestand gehen. Der 67-Jährige, der damit einer der dienstältesten Bürgermeister in Sachsen-Anhalt ist, hatte nicht erneut kandidiert.

Das amtliche Endergebnis wird am Dienstag ab 18 Uhr in öffentlicher Sitzung vom Wahlausschuss der Stadt im Rathaus festgestellt. (mz)