Rund 40 Vereine und Institutionen vorgestellt Buntes Bernburg: So verlief der Umzug zum Rosenfest
Vereine, Firmen, Feuerwehr: Beim Festumzug präsentiert die Stadt ihre Vielfältigkeit. Nach zwei Jahren Corona-Pause ist der Andrang groß.

Bernburg/MZ - Als die ersten Klänge des Spielmannszuges über den Bernburger Boulevard schallen, rücken die Zuschauer am Bordstein enger zusammen. Kurz herrscht gespannte Ruhe. Dann ist es soweit: Angeführt von einem Wimpelträger biegt der Festumzug auf die Kreuzung ein. Unter Trommelwirbeln und Bläsersalven schiebt sich die Kolonne mit dem Bernburger Spielmannszug an der Spitze in Richtung Innenstadt. Ihm folgen dutzende Wagen, Fahrzeuge und Gruppen. Feuerwehr, Sportvereine, Firmen und Musikensembles der Stadt und der Umgebung zeigen an diesem Pfingstmontag Flagge. Shirly Lage beobachtet das Treiben vom Straßenrand aus. So bunt hat sie ihre Stadt lange nicht mehr erlebt. „Endlich ist mal wieder was los“, sagt die 21-Jährige. Damit spricht sie offenbar vielen Bernburgern aus dem Herzen.
Viele Zuschauer am Bernburger Boulevard
Der Festumzug im Rahmen des 52. Stadt- und Rosenfestes hat am Montagmittag hunderte Zuschauer in die Innenstadt gelockt. Nach zwei Jahren Corona-Zwangspause präsentierten sich rund 40 Vereine, Firmen und Institutionen aus der Region auf geschmückten Wagen und mit Tanz- und Musikeinlagen. Auch Rosenkönigin Carla I. und Oberbürgermeisterin Silvia Ristow (Linke) winkten aus einem weißen Cabrio den Zuschauern zu. Die Reaktionen des Publikums zeigten: Die Pandemie hat den Bernburgern ihre Feierlaune nicht nehmen können.
Neben Vereinen mit Tradition präsentierten sich beim Umzug auch Neuzugänge. Für Applaus sorgte etwa die Choreografie der Cheerleadergruppe des BSC Biendorf. Routiniert zeigten die acht Frauen zwischen 18 und 28 Jahren Hebefiguren, auch Tanzeinlagen mit den „Pompons“ genannten Handpuscheln durften nicht fehlen. Die Gruppe wurde erst im März gegründet. Laut Verein sucht sie noch neue Mitglieder.

Musik, Tanz, Sport - die Vielfalt ihrer Stadt zu sehen, sorgte bei vielen Bernburgern nach zwei Jahren Pandemie für ein Aufatmen. „Da fehlt sonst etwas“, sagte Marco Rieck. Er komme sonst jedes Jahr zum Rosenfest, betonte der Bernburger. „Das gehört einfach zu Bernburg dazu“, meinte auch Doris Ahrendt. Auch die 70-Jährige verfolgte den Umzug aus nächster Nähe vom Straßenrand.
Gäste kommen aus der Region
Doch nicht nur Bernburger lockte der Festumzug am Mittag in die Innenstadt. Petra Gödner und Karl-Heinz Ockert etwa waren aus Aschersleben angereist, um das Stadtfest zu verfolgen. „Dann kommen wir mal wieder unter Menschen“, sagte der 73-Jährige. Nach der entbehrungsreichen Zeit während der Pandemie habe er Feste ohne Maskenpflicht und Mindestabstände vermisst. „Wir sind sonst jedes Jahr hier. Hier ist was los“, sagte die 69-jährige Petra Gödner. Ihr Plan für diesen Tag? Ein Bummel über den Karlsplatz, später ein Besuch im Restaurant. Einfach mal Bernburger Luft schnuppern.
Auch im kommenden Jahr soll das Stadt- und Rosenfest wieder stattfinden. Bernburgerin Doris Ahrendt blickt daher bereits mit freudiger Erwartung auf den nächsten Sommer. Ob sie wieder dabei ist? „Na klar!“
